Umfrage

Inflation wirkt sich auf Reisebudgets aus

Viele Deutsche haben noch Reisepläne für die zweite Jahreshälfte. Gleichzeitig wirkt sich die Inflation auf die Reisebudgets aus.

Inflation wirkt sich auf Reisebudgets aus
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Viele Deutsche haben noch Reisepläne für die zweite Jahreshälfte. Das zeigt eine Umfrage, die der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) zusammen mit der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) sowie mit dem Technologie-Dienstleister Tats durchgeführt hat. Demnach haben 66 Prozent der Befragten noch Urlaubspläne. Ein Großteil davon ist sich schon schlüssig, zu welchem Ziel es gehen soll. 21 Prozent sind noch unsicher, und nur etwa 13 Prozent haben keine Reisepläne.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Reisefreude leicht gestiegen. Die positive Haltung gilt aber vor allem für höhere Einkommensgruppen. Dort überwiegen die Befragten mit Urlaubsplänen. Diejenigen mit einem Einkommen unter 1.999 Euro, die etwa 23 Prozent der Bevölkerung ausmachen, verkneifen sich das Reisen am ehesten. Die allgemeinen Preiserhöhungen der letzten Monate haben auch Einfluss auf das Urlaubsbudget. Rund 16 Prozent geben an, verstärkt auf den Reisepreis zu achten oder nach Sonderangeboten zu suchen. Andere wollen vor Ort sparen, weniger reisen oder kürzer unterwegs sein. In den meisten Kategorien haben diese Aussagen zu Sparplänen im Verlgeich zum Vorjahr um einige Prozentpunkte zugelegt. Gleichzeitig ist die Anzahl derer, die sich von gestiegenen Preisen gar nicht beeinflussen lassen, gesunken. Rund 31 Prozent sehen keinen Einfluss auf ihre persönlichen Pläne.

Höhere Kosten schlagen auf Tarifgestaltung durch

Laut Tats hat die Branche in diesem Jahr mit weniger Reisen höhere Umsätze erzielt. Der VIR sieht darin ein klares Indiz dafür, dass Reisewillige mehr ausgeben beziehungsweise mehr ausgeben müssen und dass höhere Kosten für Anbieter auf die Tarifgestaltung durchschlagen. „Reduzierte Flugpläne, Personalengpässe, höhere Energiepreise – all dies schlägt natürlich auf Reisepreise durch. Für Reisewillige bedeuten die begrenzten Kapazitäten gerade im Flugbereich auf jeden Fall, dass sie sich zeitnah für ihren Wunschurlaub entscheiden sollten“, sagt VIR-Vorstand Michael Buller.

Einmal mehr beobachtet der Verband auch eine Verschiebung von Buchungen vom stationären zum Online-Vertrieb. Zwar haben im vergangenen Jahr beide Vertriebskanäle bei den Umsätzen zugelegt. Im Vergleich mit 2019 ergebe sich jedoch ein völlig anderes Bild. Hier habe der Online-Vertrieb dazugewinnen können, während der klassische Reisebüro-Kanal noch nicht das Niveau von 2019 erreicht habe. Buller führt dies vor allem auf zwei Gründe zurück: „Zum einen gibt es einfach seit Corona signifikant weniger stationäre Anbieter, zum anderen haben sich die Menschen während der Pandemie stark an die Buchung im Internet gewöhnt.“