Wahl im Oktober

Harald Rutert bewirbt sich als DRV-Vize für den Mittelstand

Schauinsland-Justiziar Harald Rutert will als Vizepräsident der Säule C im DRV die Interessen mittelständischer Veranstalter stärken. Im Fokus seiner Kandidatur stehen Bürokratieabbau, praxisnahe Regulierung und eine stärkere politische Stimme.

Harald Rutert bewirbt sich als DRV-Vize für den Mittelstand
Generalbevollmächtigter von Schauinsland-Reisen: Harald Rutert kandidiert als Vizepräsident für die mittelständischen Reiseveranstalter im Deutschen Reiseverband. Foto: Schauinsland-Reisen
Harald Rutert, Rechtsanwalt und Generalbevollmächtigter von Schauinsland-Reisen, bewirbt sich um das Amt des Vizepräsidenten im Deutschen Reiseverband (DRV) für die Säule C der mittelständischen Reiseveranstalter. Dieses bekleidet aktuell Phoenix-Reisen-Chef Johannes Zurnieden.

„Mittelständische Veranstalter sind das Herz unserer Branche. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass ihre Interessen im DRV noch stärker gehört und in konkrete politische Verbesserungen übersetzt werden – fair, praxisnah und zukunftsorientiert“, erklärt Harald Rutert.

Deregulierung als zentrales Anliegen

Ein Schwerpunkt seines Programms liegt auf dem Abbau bürokratischer Belastungen für mittelständische Unternehmen. Rutert nennt unter anderem die Reform der Pauschalreiserichtlinie, das touristische Steuerrecht sowie ESG-Vorgaben als Beispiele für überregulierte Bereiche.

Die Aufsicht des Bundesjustizministeriums (BMJV) über den Reisesicherungsfonds (DRSF) kritisiert er als zu eingreifend. Diese habe sich „in der Praxis zu einer Art Über-Geschäftsführung entwickelt. Das geht weit über die eigentlichen Aufgaben einer Aufsicht hinaus und verhindert, dass der DRSF zügig sachgerechte Entscheidungen treffen und umsetzen kann“, ist Rutert überzeugt.

Darüber hinaus will Rutert die Interessenvertretungen des Outgoing-Tourismus stärker bündeln, „um mit einer geschlossenen Stimme gegenüber Politik und Gesellschaft mehr Gewicht zu erlangen“.

Strukturen prüfen, Mittelstand stärken

Rutert tritt ein für eine „mitgliederbezogene, transparente und effiziente Interessensvertretung“. Innerhalb des Verbands plädiert Rutert für „eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Aufgabenverteilung zwischen Präsidium und Geschäftsführung“. Die bestehende Säulenstruktur gehöre ebenso auf den Prüfstand.

„Wir brauchen faire Regeln, die unternehmerisches Handeln ermöglichen. Übermäßige Bürokratie und praxisferne Regulierung gefährden die Wettbewerbsfähigkeit gerade der mittelständischen Veranstalter. Ich möchte zuhören, Anliegen aufnehmen und daraus konkrete Schritte ableiten, von denen alle profitieren. Mein Ziel ist ein DRV, der die gesamte Branche stark, transparent und geschlossen repräsentiert“, betont Rutert

Nachhaltigkeit praxisnah gestalten

Nachhaltigkeit betrachtet Rutert als wirtschaftliches Eigeninteresse der Branche. „Sauberes Wasser und saubere Strände sind Teil unseres Produkts – unsere Gäste erwarten kristallklares Wasser und eine intakte Natur“ so Rutert. Ebenso brauchen wir gut ausgebildete Menschen in den Zielgebieten, die unter fairen sozialen Bedingungen arbeiten. Nachhaltigkeit bedeutet deshalb nicht nur Bürokratie, sondern Zukunftsfähigkeit. Zugleich darf sie nicht mit übermäßigem administrativem Aufwand belastet sein.“

Lange Branchenerfahrung

Rutert bringt mehr als 35 Jahre Erfahrung im Tourismusrecht mit. Seit zehn Jahren ist er Generalbevollmächtigter von Schauinsland-Reisen und verantwortet dort rechtliche und strategische Themen wie Vertragswesen, Compliance und politische Interessenvertretung. Zudem war er neun Jahre im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Reiserecht aktiv, davon die meiste Zeit als Vizepräsident.

„Harald Rutert ist für mich ein Garant dafür, dass die Anliegen des Mittelstands mit Kompetenz und Leidenschaft vertreten werden. Er kennt die Praxis wie kaum ein anderer und wird sich mit Nachdruck für die Branche einsetzen“, betont Schauinsland-Chef Gerald Kassner. „Neben seiner juristischen und strategischen Expertise ist Harald Rutert für uns vor allem zwischenmenschlich unverzichtbar. Er hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und genießt das Vertrauen der gesamten Belegschaft. Mit seiner ruhigen, lösungsorientierten Art ist er seit vielen Jahren ein wertvoller Bestandteil unseres Unternehmens.“, so Gerald Kassner.

Bewerbung auf eine Amtszeit

Seine Kandidatur sieht Rutert als zeitlich begrenztes Engagement für eine Legislaturperiode: Er wolle Impulse setzen und jungen Branchenvertretern den Weg bereiten. Als Vizepräsident wolle er Brücken innerhalb des Verbands bauen – zwischen großen und kleinen Mitgliedern, zwischen Tradition und Innovation.

Wenn die Wahl am 10. Oktober in Berlin auf ihn fällt, möchte Rutert die Interessen mittelständischer Reiseveranstalter „mit Nachdruck vertreten und zugleich Brücken innerhalb des Verbands schlagen – zwischen großen und kleinen Mitgliedern, zwischen Tradition und Innovation.

„Ich sehe meine Rolle darin, die Anliegen der Mitglieder aufzunehmen und sie konstruktiv in den Verband und in die politische Diskussion einzubringen. Besonders in der Säule C möchte ich den Austausch intensivieren und dafür sorgen, dass die Stimmen der mittelständischen Veranstalter klarer gehört werden. Der DRV muss in Zukunft noch stärker die Interessen all seiner Mitglieder einfordern, bündeln und vertreten“, so Rutert.

Wahl im Oktober

Die Mitgliederversammlung des DRV mit Vorstandswahlen findet am 10. Oktober statt. Im Vorfeld tagt der Verband im Rahmen des Hauptstadtkongresses 2025 in Berlin. Dort diskutieren Akteure aus Politik und Wirtschaft aktuelle Themen und Herausforderungen in der Touristik – darunter EU-Pauschalreiserichtlinie, Nachhaltigkeit, KI und globale Rahmenbedingungen.

Am Dienstag hat Albin Loidl seine Kandidatur um das Amt des Präsidenten bekanntgegeben. Eine weitere Bewerbung um die Nachfolge von Norbert Fiebig hatte zuvor VUSR-Chefin Marija Linnhoff eingereicht.