Der diesjährige Tourismusgipfel des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) steht ganz im Zeichen der weltweiten Unsicherheiten. In seiner Eröffnungsrede skizziert Sören Hartmann die Herausforderungen, vor denen die Branche aktuell steht: politische Instabilität, wirtschaftliche Rezession und der allgegenwärtige Klimawandel. „2025 ist für uns alle ein ganz besonderes Jahr. Vieles kam unerwartet, manches war absehbar“, stellt Hartmann fest. Globale Krisen wie der Ukraine-Krieg, die Wirtschaftskrise und zunehmende geopolitische Spannungen beeinflussen auch die deutsche Tourismuswirtschaft.
Deutschland in der Rezession – eine Branche zwischen Hoffnung und Herausforderung Die deutsche Wirtschaft stecke in einer Rezession, wie Hartmann betont. Die Tourismusbranche bleibt dennoch ein Hoffnungsträger, denn die Reiselust ist ungebrochen. Viele Deutsche wollen sich die Möglichkeit zu reisen nicht nehmen lassen, auch wenn gestiegene Kosten und politische Unsicherheiten die Branche belasten. „Wir sind einer der wenigen Märkte, die noch wachsen werden – wenn man uns lässt“, so Hartmann. Damit die Reisewirtschaft ihre Rolle als Wachstumsbranche erfüllen kann, müssten politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessert werden.
Klare Entscheidungen gefordert Der Präsident des BTW kritisiert die stockende Entscheidungsfindung der Politik und fordert ein Ende des parteipolitischen Streits. „Wir brauchen Stabilität, weniger Streit, mehr Zielgerichtetheit und vor allem eine ehrliche, klare Kommunikation“, mahnt Hartmann. Er betont die Bedeutung des Koalitionsvertrags, der zwar ambitionierte Vorhaben enthält, jedoch rasch umgesetzt werden müsse, um den Tourismusstandort Deutschland zu stärken. Themen wie Bürokratieabbau, Innovationsförderung und faire Wettbewerbsbedingungen dürften nicht weiter aufgeschoben werden.
In seiner Rede geht Hartmann auch auf die gesellschaftliche Bedeutung des Tourismus ein. Reisen sei nicht nur Erholung, sondern auch ein Beitrag zur Völkerverständigung. „Tourismus verbindet Menschen, er schafft Sympathie und Verständnis“, betont er. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage, mit zunehmendem Nationalismus und Populismus in vielen Ländern, sei diese Rolle wichtiger denn je.
Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema Trotz der aktuellen Krisen dürfe der Klimaschutz nicht aus dem Blick geraten, so Hartmann. Die Branche müsse nachhaltiger werden und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben. Dafür seien gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft und Politik erforderlich.
Ein optimistischer Ausblick trotz Herausforderungen Zum Abschluss seiner Rede ruft Hartmann die Branche und die Politik dazu auf, die aktuellen Herausforderungen als Chance für einen gemeinsamen Aufbruch zu begreifen. „Wir müssen jetzt handeln und die Weichen für die kommenden Jahre stellen“, appelliert er. Trotz aller Unsicherheiten ist seine Botschaft klar: Die deutsche Tourismuswirtschaft ist bereit für die Zukunft – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.