Auch die ITB Berlin erlebt so etwas wie einen Restart mit verkürzter Dauer und neuem B2B-Format. Fragen an Deborah Rothe, Exhibition Director ITB Berlin.
Auch die ITB Berlin erlebt so etwas wie einen Restart mit verkürzter Dauer und neuem B2B-Format. Fragen an Deborah Rothe, Exhibition Director ITB Berlin, über die Besucherzahlen, künftige Ausrichtung und ihr persönliches Fazit.
Die weltgrößte Reisemesse ITB Berlin 2023 ist nach der pandemiebedingten Pause als Live-Event mit mehr als 5.000 Ausstellern und einem neuen Konzept als B2B-Messe zurückgekehrt. Wie ist die Resonanz bei den Besuchern und Ausstellern? Die Besucher und Aussteller zeigen sich sehr zufrieden. Zur diesjährigen ITB Berlin konnten wir über 90.000 Besucher aus mehr als 180 Herkunftsländern begrüßen. Die Besucherzahlen bestätigen das große Bedürfnis der Branche nach persönlichen Begegnungen und persönlichem Austausch. Insgesamt waren 5.500 Aussteller aus mehr als 160 Nationen bei uns vertreten. Sie zogen ebenso wie Besucher, Medienschaffende und unser Team ein sehr positives Resümee. Besonders stark vertreten waren die Länder und Regionen des arabischen und asiatischen Raums – aber auch das Cruise- sowie das Travel Tech-Segment waren sehr präsent. Auch unser ITB-Gastland Georgien konnte hervorragend seine zahlreichen, touristischen Facetten zeigen.
Dennoch ist die ITB ist nach den Zahlen und in Sachen Großaussteller nicht da, wo sie 2019 stehengeblieben ist. Kann man früher und heute in dieser Art vergleichen? Zumindest liefert die FKM geprüfte Messedaten. Für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit werden ab 2023 ausschließlich diejenigen Aussteller als solche gezählt, deren Stand durchgehend mit Personal besetzt ist. In der Folge fließen die sogenannten ZVUs (Zusätzliche vertretene Unternehmen) anders als in der Vergangenheit ab diesem Jahr nicht mehr in die Gesamtberechnung ein. Hierbei handelt es sich um Unternehmen und Organisationen, die als Mitaussteller zum Beispiel ausschließlich Info-Material auslegen. Darüber hinaus zählten wir dieses Jahr eine Reihe von Ausstellern, die spürbar ihre Fläche erweitert haben – darunter zum Beispiel Griechenland, Marokko, Sabre, Spanien sowie unser diesjähriges Gastland Georgien. Auch Saudi-Arabien war mit großer Fläche erstmals vertreten.
Was lief aus ihrer Sicht besonders gut, und wo ist Luft nach oben? Ich hätte mir insgesamt keinen besseren Start wünschen können. Nach der mehrjährigen Pause war die diesjährige ITB Berlin eine historische Ausgabe. Ich habe sowohl von unserem Team als auch von den Gästen und Ausstellern ein unglaublich positives Feedback erhalten. Ich bin sehr zufrieden mit dem fulminanten Comeback, das wir als Branche hingelegt haben. Das neue B2B-Konzept hat sich hervorragend bewährt. Den Wunsch nach einem klaren Fokus auf das B2B-Publikum und damit eine klare Profilschärfung äußerten unsere Aussteller schon vor Corona, daher haben wir mit dem neuen Konzept voll ins Schwarze getroffen.
Welche Lehren ziehen sie sonst aus der ITB Berlin 2023? Wie nach jeder Messe werden wir natürlich auch nach dieser ITB unsere Lehren ziehen. Die ITB soll sich weiterentwickeln – dieser Prozess ist fortwährend, und wir bleiben dynamisch. Seit mehr als 50 Jahren ist die ITB Berlin ein maßgeblicher Impulsgeber, diese Rolle möchten wir natürlich noch ausbauen. Wir wollen die führende Plattform für Trends und Networking sein und bleiben – auch bei unseren internationalen Messen ITB Asia, ITB China und ITB India. Prinzipiell möchten wir künftig noch mehr unterjährig bieten, die ITB Berlin ist nämlich nicht ausschließlich auf drei Tage pro Jahr begrenzt.
Nennen Sie hier ein Beispiel? Mit dem neuen TRVLX-Format, mit dem wir in Georgien im Frühjahr 2022 gestartet sind, haben wir einen ersten Grundstein für weitere Projekte und Formate gelegt. Gleichzeitig entwickeln wir auch die globale Marke ITB laufend weiter. Eine große Rolle spielt hier die Internationalisierung der ITB-Markenfamilie mit Messen in China, Singapur und Indien.