Gewaltsame Unruhen

Auswärtiges Amt rät von Nepal-Reisen ab – Cathay streicht Flüge

Die Lage in Nepal bleibt angespannt. Das Auswärtige Amt warnt weiter vor Reisen nach Kathmandu und rät zur Registrierung in der Krisenvorsorgeliste. Cathay Pacific setzt Flüge nach Kathmandu bis zum Monatsende aus.

Auswärtiges Amt rät von Nepal-Reisen ab – Cathay streicht Flüge
Trotz gelockerter Ausgangssperren bleibt die Sicherheitslage in Nepal volatil. Foto: iStock/ArturNyk
Nach den gewaltsamen Unruhen in Nepal der vergangenen Tage hat Asien-Carrier Cathay Pacific angekündigt, alle Flüge zwischen Hongkong und Kathmandu vom 15. bis einschließlich 30. September auszusetzen. Wie der Krisenmonitoring-Anbieter A3M berichtet, erfolgte die Entscheidung nach einer internen Sicherheitsüberprüfung, nachdem Airline-Personal im Hotel Hyatt in Kathmandu mutmaßlich von Unbekannten angegriffen worden war. Es soll zu Vandalismus gekommen sein. Das Hotel ist vollständig ausgebrannt.

Die Flugverbindung soll am 1. Oktober wieder aufgenommen werden. Bereits zuvor hatten indische Fluggesellschaften wie Indi Go und Air India ihre Flüge nach Nepal eingestellt. Dessen ungeachtet hat der Flughafen Kathmandu den Flugbetrieb derweil wieder aufgenommen.

Ausgangssperren teilweise gelockert – Reisewarnungen bleiben bestehen

Seit dem Wochenende wurde die zunächst umfassende Ausgangssperre in Kathmandu teilweise gelockert. Die Lage bleibt insgesamt volatil, teilt das Auswärtige Amt der Bundesrepublik mit. Wichtig: Wer einen bestätigten Flug nachweisen kann, darf sich laut nepalesischer Behörden ungeachtet von Ausgangssperren zum Flughafen begeben. Das Flugticket sollte mitgeführt werden.

Die Touristenpolizei ist unter der Nummer 1144 erreichbar. Deutsche Staatsangehörige werden gebeten, sich in der deutschen Krisenvorsorgeliste zu registrieren.

Proteste gegen die Regierung eskaliert

Die Unruhen hatten am 5. September mit regierungskritischen Protesten begonnen, die sich gegen Korruption und die zeitweise Sperrung sozialer Medien richteten. Die Regierung hob das Verbot zwar zwischenzeitlich wieder auf, doch die Proteste eskalierten in mehreren Städten.

Nach Angaben internationaler Medien wurden dabei mindestens 19 Menschen getötet und über 1.000 verletzt. Berichten zufolge wurde ein indischer Tourist getötet, als er in die Proteste geriet. Ein Bus mit Pilgern aus Andhra Pradesh wurde ebenfalls angegriffen. Inmitten der Unruhen kam es zu massiven Gefängnisausbrüchen, Tausende Insassen sollen geflohen sein.

Premierminister K. P. Sharma Oli war bereits am 9. September zurückgetreten. Präsident Ramchandra Paudel hat dem Vernehmen nach erste Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung aufgenommen. Beobachter sprechen von der schwersten innenpolitischen Krise in Nepal seit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 2008.