Visa-Waiver-Staaten nicht betroffen

USA führt testweise Visa-Kautionen ein

Ein Jahr lang plant die US-Regierung rückzahlbare Kautionen von 5.000 bis 15.000 Dollar für ausgewählte Visa-Länger zu erheben. Die Maßnahme soll die Überziehung der erlaubten Aufenthaltsdauer verhindern.

USA führt testweise Visa-Kautionen ein
Foto: iStock/cmart7327
Einem Bericht der Washington Post zufolge plant die US-Regierung unter Präsident Trump ein einjähriges Pilotprogramm für sogenannte „Visa-Bonds“. Das berichtet die Tageszeitung unter Berufung auf das US-Außenministerium. Eine entsprechende Notiz, die im Bundesregister der USA veröffentlicht ist, stützt die Berichterstattung.

Ziel ist es demnach, das Überziehen von Geschäfts- und Touristen-Visa zu verhindern. Gäste aus Ländern mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen und, bei denen eine Tendenz bestehe, dass Visumsempfänger die erlaubte Dauer ihres Aufenthalts überschreiten, in Zukunft eine rückzahlbare Kaution hinterlegen. Diese beträgt 5.000, 10.000 oder 15.000 US-Dollar und soll künftig verpflichtend für den Erhalt eines Visums sein.

Von der Regelung ausgenommen sind Besucher aus Staaten des Visa-Waiver-Programms, darunter Deutschland und die meisten europäischen Länder sowie Australien, Taiwan, Katar und Israel. Laut einer Mitteilung an die Washington Post soll das einjährige Pilotprojekt zunächst rund 2.000 Reisende betreffen. Einer Untersuchung des Heimatschutzministeriums zufolge gehören Länder in Afrika, Haiti, Myanmar und Jemen zu den Staaten mit besonders hohen Überziehungsraten.

Die US Travel Association kritisiert das Vorhaben. Die Reisebranche fürchte um die Wettbewerbsfähigkeit des US-Tourismus, wie ein Verbandsvertreter sich gegenüber der Washington Post äußerte.

Zuletzt hatten die Vereinigten Staaten die Kosten für die Ausstellung der elektronischen Einreisegenehmigung Esta nahezu verdoppelt.