Hauptstadtkongress des DRV

DRV ernennt Norbert Fiebig zum Ehrenpräsidenten

Große Geste für eine prägende Persönlichkeit: Norbert Fiebig wurde beim DRV-Kongress in Berlin einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt. Der Verband würdigt damit seine Leistungen in herausfordernden Zeiten – und eine Amtszeit, die Spuren hinterlässt.

DRV ernennt Norbert Fiebig zum Ehrenpräsidenten
Ein Präsident, der Maß und Mitte hielt: Norbert Fiebig wurde zum Ehrenpräsidenten des DRV ernannt. Foto: Göttert
Es war ein besonderer und emotionaler Moment auf der Mitgliederversammlung beim DRV-Hauptstadtkongress am 10. Oktober 2025 in Berlin: Norbert Fiebig, der den Deutschen Reiseverband über ein Jahrzehnt lang als Präsident geführt hat, wurde auf Antrag von Mark Tantz, COO Dertour Central Europe, einstimmig zum Ehrenpräsidenten des DRV ernannt.

Würdigung mit persönlichen Worten

Der Antrag war nicht nur ein formaler Schritt, sondern Ausdruck tiefen Respekts und persönlicher Wertschätzung. „Ich stelle diesen Antrag sehr gerne und von ganzem Herzen – zum einen als langjähriger DRV-Vertreter, zum anderen als Geschäftsführer von Dertour, aber auch als Vizepräsident der Säule E. Und insbesondere stelle ich diesen Antrag sehr gerne als Privatperson Mark Tantz“, sagte Tantz vor den Delegierten.

Ein Präsident in Zeiten großer Umbrüche

Tantz erinnerte in seinem Antrag an die vielen Krisen, die während Fiebigs Amtszeit die Branche geprägt haben: die Air-Berlin-Insolvenz 2017, Small Planet 2018, Germania 2019, die Thomas-Cook-Pleite im Herbst 2019, die Corona-Pandemie und zuletzt die FTI-Insolvenz 2024.

Fiebig habe sich in all diesen Phasen nicht nur als Präsident, sondern als starker Krisenmanager hervorgetan – stets ruhig, besonnen und lösungsorientiert. „Norbert Fiebig war in dieser Zeit unser Ankerpunkt, sachlich und ruhig“, so Tantz.

Besonders die Pandemiezeit habe gezeigt, wie wichtig seine Führungsrolle war. Unter seiner Verantwortung spielte der DRV eine zentrale Rolle bei der Rückholung von rund 185.000 Reisenden, als internationale Flüge eingestellt wurden und Reiseanbieter ihre Gäste zurückbringen mussten. „Die Bundesregierung hat den Rest übernommen – der Löwenanteil lag bei uns“, betonte Tantz.

Stimme der Branche in Berlin und Brüssel

Neben seiner Krisenführung war Fiebig über viele Jahre eine starke politische Stimme für die Branche. Er prägte die Zusammenarbeit mit Bundesregierung, Bundestag und EU-Institutionen in zentralen Themenfeldern wie der EU-Pauschalreiserichtlinie, dem Reisesicherungsfonds, der Luftverkehrspolitik sowie Fragen der Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Mit strategischem Geschick und diplomatischem Ton gelang es ihm, Brücken zu bauen – zwischen großen Konzernen, mittelständischen Veranstaltern, Reisebüros und politischen Entscheidern. „Er war einer, der zusammenführte“, sagte Tantz. „Er hat die Vielfalt der Branche vertreten – leise, aber wirkungsvoll.“

Ein starkes Signal der Wertschätzung

Die Ernennung zum Ehrenpräsidenten wurde von der Mitgliederversammlung mit großer Zustimmung aufgenommen. Viele Anwesende würdigten Fiebigs Verdienste mit langem und stehendem Applaus. Die Entscheidung ist Ausdruck des Respekts und der Dankbarkeit gegenüber einem Präsidenten, der den Verband über mehr als ein Jahrzehnt geprägt hat.

„Ich freue mich über diese Auszeichnung und die vielen warmen Worte“, sagte Fiebig sichtlich bewegt. „Es war eine intensive Zeit mit großen Herausforderungen, aber auch mit einer beeindruckenden Solidarität innerhalb der Branche. Ich bin dankbar, dass ich Teil davon sein durfte – und ich bleibe dieser Branche eng verbunden.“

Ein Präsident, der Spuren hinterlässt

Norbert Fiebig war seit 2014 Präsident des DRV. Unter seiner Führung wurde der Verband politisch sichtbarer, strategisch klarer und professioneller aufgestellt. Er prägte die Debatten um faire Rahmenbedingungen, nachhaltiges Reisen und Digitalisierung maßgeblich mit.

Mit seiner ruhigen, diplomatischen Art wurde er zu einem verlässlichen Partner der Politik, zu einem Moderator zwischen verschiedenen Interessen – und zu einer Stimme, die weit über die Verbandsgrenzen hinaus Gehör fand.