Aktuelle Reisetrends

Sommer zieht leicht an, Fernreisen legen im Winter stark zu

Der Sommer 2025 brachte moderate Zuwächse, die Gästezahlen jedoch blieben unter dem Niveau von 2019. Besonders günstigere Reiseziele wie Bulgarien, Ägypten und Thailand konnten punkten. Fern- und Hochseereisen legen derweil zu. Nur die USA verlieren deutlich an Boden. Der Trend geht Richtung Sonne im Winter und langfristige Reiseentscheidungen.

Sommer zieht leicht an, Fernreisen legen im Winter stark zu
Der Sommer-Champion: Bulgarien verzeichnete 2025 ein Umsatzwachstum von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Foto: iStock/alxpin
Im Rahmen seines diesjährigen Hauptstadt­kongresses in Berlin hat der Deutsche Reiseverband (DRV) aktuelle Zahlen und Trends aus der Reisewirtschaft vorgelegt. Fernreisen stehen demnach im kommenden Winter hoch im Kurs: Laut der Analyse der Marktforscher von Travel Data + Analytics (TDA) im Auftrag des DRV steigen die Umsätze in diesem Segment gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent, bei acht Prozent mehr Buchungen.

Besonders gefragt sind Reisen in Destinationen in Afrika (plus 25 Prozent), Südostasien (plus 16 Prozent) sowie im Indischen Ozean und Nahen Osten. Diese Regionen machen zusammen fast drei Viertel des Gesamtumsatzes bei Fernreisen aus.

DRV-Präsident Norbert Fiebig beobachtet eine wachsende Nachfrage nach fernen Zielen in der kalten Jahreszeit: „Noch mehr Deutsche als in den Jahren zuvor wollen den Sommer auch in der dunklen Jahreszeit in fernen Ländern verlängern.“

Stabil zeigt sich die Buchungslage für Karibik und Mittel- und Südamerika. Dagegen bleibt der US-Tourismus mit einem Umsatzrückgang von satten 27 Prozent weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Mittelstrecke und Kreuzfahrten ebenfalls im Aufwind

Auch auf der Mittelstrecke wächst die Nachfrage. Die Kanaren sowie Ziele wie Ägypten und die Türkei legen beim Umsatz jeweils um zehn Prozent zu. Das Geschäft mit Hochseereisen erzielt ein Umsatzplus von acht Prozent und macht bereits 30 Prozent aller gebuchten Winterreisen bei Frühbuchern aus.

Viele Veranstalter starten derweil bereits mit einer starken Frühbuchernachfrage in die Saison. Das zeige, „dass die von Reiseveranstaltern angebotenen Pauschalreisen in der Gunst der Kunden weiter steigen“, ist Fiebig überzeugt

Kunden nutzten zudem vermehrt Flex-Pakete, mit denen sich Reisen kurzfristig umbuchen oder stornieren lassen.

Insgesamt verzeichnen die Reiseveranstalter für den Winter 2025/2026 ein Umsatzplus von neun bei einem Gästeplus von sechs Prozent.

Sommerbilanz 2025: Günstige Sonnenziele im Fokus

Obwohl die Sommersaison offiziell erst am 31. Oktober endet, zieht der DRV bereits eine erste Bilanz: Laut TDA-Daten stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent. Die Zahl der Reisenden nahm um einen Prozentpunkt zu, liegt damit aber noch zehn Prozent unter dem letzten Vor-Corona-Sommer 2019.

Das östliche Mittelmeer bleibt besonders beliebt: Griechenland, die Türkei und weitere Länder der Region vereinen fast die Hälfte des Sommerumsatzes auf sich. Das Umsatzplus dort beträgt neun Prozent.

Auch Fernreisen legten im Sommer 2025 zu – mit einem Plus von sechs Prozent. Spanien und andere westliche Mittelmeerländer sowie Kreuzfahrten verzeichneten jeweils ein Umsatzwachstum von drei Prozent.

Bulgarien, Thailand und Ägypten Top – USA Flop

Besonders stark gefragt waren im Sommer 2025 preisgünstigere Ziele: Bulgarien verzeichnete etwa ein Umsatzplus von 41 Prozent, der Thailand- und Ägypten-Tourismus legte mit 18 beziehungsweise 17 Prozent zu. Die Türkei liegt mit sechs Prozent im Marktdurchschnitt, bleibt aber das beliebteste Reiseziel für Familien.

Weniger gefragt waren dagegen Reisen in die USA: Trotz starker Vorausbuchungen büßte das Ziel im Laufe des Jahres an Nachfrage ein. Der Umsatz sank um fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.