Neue Direktverbindungen

Deutsche Bahn erweitert Streckennetz und Fahrplanstruktur

2.300 Kilometer im Halbstundentakt, neue Eurocity- und ICE-Verbindungen, vereinheitlichte Fahrpläne: Die Bahn startet ab Dezember 2025 ein umfassendes Fernverkehrs-Update. Der neue ICE L geht an den Start. Buchungsbeginn ist der 15. Oktober.

Deutsche Bahn erweitert Streckennetz und Fahrplanstruktur
Zum Fahrplanwechsel kommen neue ICE-Linien, bessere Takte und internationale Direktverbindungen nach Krakau, Kopenhagen und Antwerpen. Foto: Deutsche Bahn
Ab dem 14. Dezember 2025 erweitert die Deutsche Bahn (DB) ihr Fernverkehrsangebot: 21 Städte werden künftig im Halbstundentakt bedient. Das Streckennetz mit Hochgeschwindigkeitszügen im 30-Minuten-Takt wächst von 900 auf 2.300 Kilometer. Davon profitieren unter anderem Verbindungen zwischen Hamburg, Hannover und Kassel sowie Erfurt, Halle und Berlin.

Ausbau des ICE-Sprinter-Netzes

Das ICE-Sprinter-Netz wird um 14 schnelle Verbindungen auf den Nord-Süd-Achsen Hamburg–Frankfurt und Berlin–München erweitert. Die neue Sprinter-Verbindung zwischen Berlin und Stuttgart über Nürnberg verkürzt die Fahrzeit auf etwa 4 Stunden und 45 Minuten.

Neue internationale Verbindungen

Im internationalen Fernverkehr bietet die DB rund 40 neue oder verlängerte tägliche Fahrten in neun europäische Länder an, darunter Belgien, Tschechien, Dänemark, Polen und die Schweiz. Eine neue Eurocity-Linie verbindet Leipzig und Krakau, mit Anschlüssen nach Frankfurt am Main. Ab Mai 2026 startet eine durchgehende Verbindung Prag–Kopenhagen über Dresden, Berlin und Hamburg. Ab September 2026 gibt es vier tägliche ICE-Verbindungen zwischen Köln und Antwerpen über den Flughafen Brüssel.

Mehr Systematik im Fahrplan

Die DB vereinheitlicht auf wichtigen ICE-Linien Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte, um den Betrieb stabiler zu gestalten. Beispielsweise erhält Kiel statt vieler Einzelverbindungen ein systematisches zweistündliches Taktangebot in Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart. Zudem wird weitgehend auf das Teilen und Zusammenführen von ICE-Zügen an Bahnhöfen verzichtet, um Verspätungen zu reduzieren.

Reduziertes Angebot in weniger frequentierten Regionen

Neben der Erweiterungen im Fernverkehr bleibt die DB auch in weniger dicht besiedelten Regionen präsent. Allerdings werden einige schwach ausgelastete Verbindungen, wie zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena, reduziert. Dort verringert sich die Anzahl der Fahrten pro Richtung von fünf auf zwei.

Start für den neuen ICE L

Mit dem Fahrplanwechsel feiert der neue ICE L Premiere, zunächst zwischen Berlin und Köln. Ab 1. Mai 2026 fährt der ICE L nach Westerland (Sylt) und ab Mitte Juli auch auf den Verbindungen von Köln und Frankfurt nach Westerland sowie zwischen Dortmund und Oberstdorf. Diese Züge sind barrierefrei zugänglich.

Vereinfachter internationaler Ticketkauf

Der internationale Ticketkauf wird vereinfacht: Neben Tickets für ÖBB und SBB können Kunden nun auch innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Eurostar-Fahrkarten direkt auf bahn.de oder im DB Navigator buchen. Bis Ende 2026 plant die DB, Tickets aller großen Nachbarbahnen über ihre Plattformen anzubieten.

Einschränkungen durch Bauarbeiten

Die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin läuft bis Ende April 2026. Während dieser Zeit wird der ICE-Verkehr umgeleitet, was zu einer verlängerten Fahrzeit von etwa 45 Minuten führt. Weitere Baumaßnahmen sind von Februar bis Juli auf der Wupperstrecke zwischen Hagen und Köln sowie von Februar bis Dezember zwischen Nürnberg und Passau geplant.

Fahrplan und Buchungsstart

Ab dem 15. Oktober 2025 sind die neuen Verbindungen abrufbar. Der Verkauf der Fahrkarten beginnt ebenfalls an diesem Tag, wobei nationale Angebote bis zu zwölf Monate im Voraus buchbar sind.