Reiseverhalten ändert sich

Oktoberurlaub legt stark zu und verlängert klassische Sommersaison

Der VIR meldet ein sattes Plus für Oktober-Reisen: Die Buchungen lagen 2025 demnach mehr als 75 Prozent über dem Volumen von 2019. Als Gründe sieht der Verband mildes Klima, günstigere Preise und demografischen Wandel.

Oktoberurlaub legt stark zu und verlängert klassische Sommersaison
Laut VIR wächst kein Reisemonat so stark wie der Oktober. Foto: iStock/Wongsakorn Napaeng
Immer mehr Deutsche verreisen nicht mehr in der klassischen Hochsaison, sondern bevorzugen den Oktober. Das beobachtet der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) – auch unter Berufung auf Zahlen von Travel Data + Analytics (TDA).

Demnach lagen die Buchungen für Oktober 2025 bis Ende Juli um mehr als 75 Prozent höher als im Oktober 2019. Auch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein Plus von knapp elf Prozent. Betrachte man die gesamte Sommersaison von Mai bis Oktober, ergebe sich ein Buchungswachstum von 28 Prozent gegenüber 2019.

Zum Vergleich: Die gesamte Sommersaison sei im selben Zeitraum lediglich um sechs Prozent gewachsen. Damit sei der Oktober der am stärksten wachsende Reisemonat im Sommerzeitraum.

Mildes Klima verlängert die Saison

Für diesen Trend gibt es aus Sicht des VIRs drei Gründe: klimatische Bedingungen, Kosten und demografischer Wandel.

In beliebten Reisezielen wie Spanien, Italien, Griechenland oder auf den Kanaren erreichten die Temperaturen auch im Oktober noch Werte zwischen 20 und 28 Grad. Länder wie Griechenland verlängerten die Urlaubssaison inzwischen bis in den November.

Günstigere Preise in der Nebensaison

Auch finanziell lohne sich der spätere Reisezeitraum. Flüge und Unterkünfte sind im Oktober vielerorts günstiger als im Hochsommer. Die Anbieter setzten gezielt auf Sonderangebote und Rabatte, um die Nebensaison zu beleben.

Insbesondere Familien und flexible Urlauber könnten von diesen Preisvorteilen profitieren und ihre Ferien entspannter und preisbewusster zugleich gestalten.

Demografischer Wandel als Treiber

Ein weiterer Faktor sei gesellschaftlicher Wandel. Immer mehr Reisende gehörten zur Gruppe der sogenannten „Empty Nester“ – also Menschen, deren Kinder bereits aus dem Haus sind oder die im Ruhestand leben. Diese Zielgruppe sei nicht mehr an Schulferien gebunden und könne Reisen außerhalb der Hochsaison flexibler planen.

Der Verband geht davon aus, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird. „Wir beobachten, dass sich das Reiseverhalten der Menschen verändert“, erklärt VIR-Vorstand Michael Buller. „Die klassische Vorstellung vom Sommerurlaub passt für immer mehr Reisende nicht mehr. Stattdessen sehen wir einen Wechsel der Buchungen für den Sommerurlaub in den Oktober.“