Marktanalyse

Last-Minute-Quote sorgt für stabile Sommererlöse

Im Juli ging mehr als ein Drittel des touristischen Geschäfts auf kurzfristige Buchungen zurück. Der Sommerumsatz bleibt damit leicht im Plus. Im Winter dominieren Kreuzfahrten und Fernziele. Für 2026 setzen bereits erste Frühbucherimpulse ein.

Last-Minute-Quote sorgt für stabile Sommererlöse
Beliebt im Sommer wie im Winter: die Kanaren, hier Lanzarote. Foto: iStock/Orbon Alija

Die Sommerumsätze aus pauschal oder in Bausteinen organisierten Urlaubsreisen liegen im Juli leicht über dem Vorjahr. Das ergibt die Marktanalyse von Travel Data + Analytics (TDA). Das Kurzfristgeschäft konnte demnach das Vorjahresniveau zwar halten, brachte aber wenig Wachstum. Der Umsatz bleibt wie im Juni bei einem Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der gebuchten Reisenden steigt um ein Prozent.

Kurzfristige Buchungen dominieren den Juli

38 Prozent des Umsatzes seien im Juli auf kurzfristige Reisen mit Abflug im selben Monat oder im August entfallen. Weitere 30 Prozent gehen auf Buchungen für September und Oktober zurück. Damit gehen 68 Prozent des im Juli erzielten Umsatzes auf Reisen mit Abreise bis Ende Oktober und damit auf die noch laufende Veranstaltersommersaison zurück – drei Prozentpunkte weniger als im Juli 2024. Damals hatte allerdings der FTI-Ausfall zu zahlreichen Ersatzbuchungen geführt. Der bundesweit verregnete Juli in diesem Jahr dürfte die Last-Minute-Nachfrage angeschoben haben.

Im Vergleich zum Juni steigt der Füllstand der Sommersaison um neun Prozentpunkte auf 93 Prozent des Vorjahresumsatzes (Vormonat 84 %).

Frühbucher planen 2026

Die Nachfrage nach Sommerreisen 2026 setzt hingegen schon jetzt früher ein als im Vorjahr. Zwölf Prozent des Juli-Umsatzes entfallen bereits auf Reisen ab Mai kommenden Jahres – ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber Juli 2024.

Wintersaison verliert leicht an Dynamik

Die Entwicklung der Winterbuchungen 2025/2026 verlor im Juli etwas an Tempo. Der Umsatzanteil im Buchungsmonat liegt bei 20 Prozent. Zwar bleibt das kumulierte Wachstum mit elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr solide, zum Vormonat ergibt sich jedoch ein Rückgang um zwei Prozentpunkte. Die Zahl der gebuchten Winterreisenden liegt sieben Prozent über dem Vorjahr.

Fernreisen und Kreuzfahrten treiben Wintergeschäft

Fernreisen sind weiterhin gefragt: Die Zahl der Gäste liegt elf Prozent über dem Vorjahreswert. Etwa jeder fünfte gebuchte Winterurlauber hat eine Fernreise oder eine Kreuzfahrt reserviert. Besonders stark zulegen konnten die Vereinigten Arabischen Emirate und die Kapverden.

Türkei verliert, Griechenland legt zu

Unter den meistgebuchten Winterzielen bleiben die Kanaren mit einem Anteil von 19 Prozent vorn, gefolgt von Ägypten. Griechenland profitiert von verlängerten Saisons und verzeichnet deutliche Zuwächse. Die Türkei hält Platz fünf, verliert jedoch gegenüber dem Vorjahr sowohl bei den Gästezahlen (–9 %) als auch beim Umsatz (–3 %).