Arbeiter fordern Mindestlohn

Portugal droht eine lange Streikphase an allen Flughäfen

Wegen geplanter Streiks beim Bodenpersonal kann es in Portugal zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Die Maßnahmen betreffen alle nationalen Airports und könnten bis in den Januar hinein dauern.

Portugal droht eine lange Streikphase an allen Flughäfen
Wiederholte Streiks drohen dem Flugverkehr – diesmal bis ins neue Jahr hinein. Foto: iStock/BrasilNut1
Die portugiesische Gewerkschaft Sima hat eine neue Streikankündigung beim Bodenabfertigungsdienstleister Menzies Aviation vorgelegt. Die Arbeitsniederlegungen sind demnach vom 3. September bis in den Januar 2026 hinein an allen nationalen Flughäfen vorgesehen– insbesondere an langen Wochenenden sowie über Weihnachten und Neujahr. Das meldet der Krisenmonitoring-Anbieter A3M.

Laut Gewerkschaft sind die Streiks an insgesamt 18 mehrtägigen Terminen geplant. Die erste Phase beginnt am 3. September und endet am 9. September. Weitere Streiks folgen an mehreren Tagen im September, Oktober, November und Dezember – darunter auch durchgehend vom 19. Dezember bis zum 2. Januar.

Betroffen sind Beschäftigte, die für die Bodenabfertigungsdienste an den Flughäfen zuständig sind. Sima fordert unter anderem die Abschaffung von Grundgehältern unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns von derzeit 870 Euro, die Bezahlung von Nachtschichten sowie die Einhaltung eines zuvor unterzeichneten Abkommens, etwa zum Zugang zu Parkplätzen. Die Gewerkschaft verweist auf ein Schreiben des Carriers TAP, einem Anteilseigner von Menzies, das die Zahlung von Löhnen unter Mindestlohn als rechtswidrig bewertet habe.

Im Falle von Streikmaßnahmen ist mit erheblichen Beeinträchtigungen des Flugverkehrs zu rechnen. Verspätungen und Flugausfälle sind möglich. Auch außerhalb der offiziellen Streikzeiten kann es aus organisatorischen Gründen zu Einschränkungen kommen. Sima betont, dass während der Ausstände Sicherheits- und Instandhaltungsdienste sichergestellt werden.

Reisenden wird empfohlen, sich vor Abflug bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter über den aktuellen Status ihrer Verbindung zu informieren und mögliche Verspätungen bei der Reiseplanung zu berücksichtigen.

Der neue Streikaufruf folgt auf bereits durchgeführte Ausstände im Juli und August. Ein ursprünglich für Ende August geplanter Streik war nach Gesprächen mit dem Arbeitsministerium ausgesetzt worden. Die Arbeitgeberseite teilte mit, dass die Absage nicht das Ergebnis einer Einigung gewesen sei; die Position des Unternehmens habe sich nicht geändert. Bis 2029 seien keine Zugeständnisse oder Änderungen vorgesehen.