Starkes Erdbeben vor Kamtschatka

Tsunami rollt durch den Pazifik – mehrere Regionen betroffen

Nach einem Seebeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka sind Tsunamiwellen gemessen worden. Die Lage bleibt angespannt, Behörden überwachen die Lage.

Tsunami rollt durch den Pazifik – mehrere Regionen betroffen
Ein starkes Erdbeben vor Kamtschatka hat einen großflächigen Tsunami ausgelöst.

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Update 31.07.


Nach Angaben des Tsunami Warning Centers besteht am Tag nach dem Seebeben keine Gefahr mehr durch Tsunamiwellen. Auf dem Midway Atoll wurden maximal 96 Zentimeter hohe Wellen registriert. Geringfügige Meeresspiegelschwankungen bleiben möglich. Behörden raten Reisenden weiterhin, Hinweise vor Ort zu beachten.

Am Internationalen Flughafen von Honolulu (HNL) wurde der Flugbetrieb bereits am Dienstagabend wieder aufgenommen.

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Ein starkes Erdbeben der Stärke 8 hat kürzlich in der Nähe der Halbinsel Kamtschatka im Osten Russlands den Pazifik erschüttert. Laut Krisenmonitoring-Anbieter A3M lag das Epizentrum in über 19 Kilometern Tiefe. Das Beben löste einen überregionalen Tsunami aus, der zahlreiche Küstenregionen betrifft.

Auf Hawaii wurden Wellenhöhen von bis zu 1,21 Metern gemessen. Mit bis zu drei Meter hohen Wellen sei in der Spitze auszugehen. Auch in Alaska gab es erste Auswirkungen: Auf den Inseln Amchitka und Adak erreichten die Wellenhöhen 25 bis 30 Zentimeter.

In Japan wurden entlang der Pazifikküste mehrere Tsunamiwellen registriert. Die höchsten erreichten in der Präfektur Iwate 1,3 Meter. Weitere Messungen: 50 cm in Ishinomaki (Miyagi), etwa 40 cm in Hokkaido, Aomori, Miyagi, Fukushima und Ibaraki sowie 20 bis 30 cm in Iwate und rund 20 cm an Kyushus Ostküste. Tokyo blieb verschont.

Auf den russischen Kurilen-Inseln wurde der Notstand ausgerufen. In Sewero-Kurilsk wurden alle Bewohner evakuiert, nachdem der Tsunami dort bis zu 200 Meter ins Landesinnere vorgedrungen war. Es kam zu Überschwemmungen und Gebäudeschäden. An der Küste Kamtschatkas wurden Wellenhöhen zwischen drei und vier Metern gemessen.

Auch andere Weltregionen sind potenziell betroffen. Entlang einiger Küsten Ecuadors sind laut Prognosen Tsunamiwellen von über drei Metern möglich. In Chile und Costa Rica können sie zwischen einem und drei Metern erreichen. Wellenhöhen von 30 Zentimetern bis zu einem Meter sind außerdem an Teilen der Küsten von Kolumbien, El Salvador, Guatemala, Nicaragua, Panama, den Pitcairninseln und der Antarktis denkbar.

Internationale Behörden beobachten die Lage weiter. Anwohnerinnen und Anwohner in betroffenen Regionen werden aufgefordert, Warnungen ernst zu nehmen und den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Mögliche Vorzeichen sind ein spürbares Erdbeben oder ein plötzlicher Rückgang oder Anstieg des Meeresspiegels. Warnungen erfolgen über Sirenen, Lichtsignale, Radio, Fernsehen oder SMS.

Küstenbereiche sollten sofort verlassen und höher gelegene Orte aufgesucht werden. Auch Flussmündungen sind zu meiden. Der Aufenthalt in sicherer Höhe ist erst nach einer offiziellen Entwarnung zu beenden.