Juni-Buchungen im Minus – Umsatzretter ist Kreuzfahrtgeschäft
Kreuzfahrten halten den Vertrieb auf Kurs – das Geschäft mit Hochseereisen ist zurzeit der einzige Wachstumstreiber am Counter. Ansonsten prägen rote Zahlen – kleinere und größere – den aktuellen Reisebürospiegel von Tats.
Kreuzfahrten halten das touristische Geschäft über Wasser. Foto: iStock/yujie chen
Die Lage am Counter ist durchwachsen. Das zeigen Daten des Frankfurter Backoffice-Dienstleister Tats. Der Reisebürospiegel meldet für den Juni ein Rückstand bei den Auftragseingängen von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Negativ-Trend schlägt sich auch in anderen Bereichen des touristischen Geschäfts nieder: Der Umsatz aus dem Verkauf von Flugtickets hinkt im Juni um vier Prozent hinter dem Vorjahr zurück, kumuliert liegt das Minus bei 3,5 Prozent. Die Anzahl der ausgestellten Flugtickets geht um 3,9 Prozent im Juni und um 3,7 Prozent im bisherigen Jahresverlauf zurück.
Auch bei sonstigen Umsätzen, etwa durch Versicherungen oder Ancillary Services, hakt es: Im Juni beträgt das Minus über 14 Prozent, kumuliert liegt der Rückgang bei knapp unter drei Prozent.
Zwar ist der Erlös bei den im Tats-Reisebürospiegel erfassten Agenturen gegenüber dem Vorjahres-Juni leicht um 1,2 Prozent gestiegen. Allgemein gestiegene Reisepreise dürften hier eine Rolle spielen. Kumuliert allerdings ergibt sich für die ersten sechs Monate in 2025 ein dünnes Minus von 0,6 Prozent.
Einzig über das Geschäft mit Hochseereisen holen die Reisebüros die Kohlen aus dem Feuer, Kreuzfahrten bleiben ein starker Wachstumstreiber für den stationären Vertrieb. Laut Tats liegt der Monatsumsatz im Juni mit satten 31,8 Prozent über Vorjahr. Gesamt betrachtet – touristisches Geschäft inklusive Kreuzfahrten – ergibt sich im Monatsvergleich ein Umsatzplus von fast 15 Prozent, kumuliert liegt der Zuwachs bei knapp neun Prozent.
Ganz ähnlich sieht es beim touristischen Auftragsbestand für Reisen mit Abreise bis Oktober 2025 aus: Dieser liegt insgesamt mit 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Für das Kreuzfahrtsegment wird jedoch ein Plus von 8,2 Prozent ausgewiesen. Auch der aktuelle Auftragseingang spricht für eine gesunde Kreuzfahrtnachfrage: Er liegt im Juni 22,9 Prozent über dem Vorjahreswert.