Klimawirkung von Reisen

CO₂-Fußabdruck jetzt direkt bei der Buchung sichtbar

Reiseveranstalter und Technikanbieter integrieren erstmals automatisierte CO₂-Werte in ihre Verkaufssysteme. Die Plattform Klimalink liefert die Emissionsdaten – standardisiert und in Echtzeit.

CO₂-Fußabdruck jetzt direkt bei der Buchung sichtbar
Die Plattform Klimalink macht Emissionen von verschiedenen Reisebausteinen direkt bei der Buchung sichtbar. Grafik: iStock/Andrii Yalanskyi
Ein Klick auf das Rundreise-Angebot – und neben Preis, Route und Angaben zum Hotel erscheint ein neuer Wert: 2,1 Tonnen CO₂e. So viel klimaschädliches Gas verursacht der geplante Urlaub – sichtbar direkt am „Point-of-Sale“. Ein Mallorca-Flug verursacht mehrere hundert Kilogramm, ein Trip auf der Fernstrecke schon mal ein bis zwei Tonnen Emissionen pro Person und Strecke und abhängig vom Flugzeugtypen.

Diese Kennzahlen transparent zu machen, ist das Ziel von Klimalink. Erste Reiseveranstalter und Technikanbieter nutzen die Echtzeitdaten jetzt und integrieren sie ab sofort in ihre Buchungssysteme. Die Plattform stellt die Angaben dafür als sogenannte CO₂e-Werte dar. Diese Maßeinheit zeigt, wie stark unterschiedliche Treibhausgase das Klima de facto belasten. Zum Beispiel: Ein Kilogramm Methan wirkt etwa 25-mal so stark wie dieselbe Menge Kohlendioxid. Die Berechnung folgt laut Angaben von Klimalink einheitlichen, wissenschaftlich fundierten Methoden und berücksichtigt derzeit Flüge, Hotels sowie bald auch Bahnreisen und Ferienwohnungen.

Reisebüros und Veranstalter können die Emissionsdaten einzelner Reisebausteine künftig direkt am Point-of-Sale anzeigen, mit dem Zweck, Kunden bei klimabewussteren Entscheidungen zu unterstützen. Die Berechnung folgt laut Anbieter einheitlichen, wissenschaftlich fundierten Methoden und berücksichtigt derzeit Flüge, Hotels sowie bald auch Bahnreisen und Ferienwohnungen.

Die Hotelplan Group, Chamäleon und Studiosus haben die Funktion bereits in ihre Vertriebssysteme eingebaut. Auch Buchungsplattformen wie Bistro und der Travel Compass Dertour binden die Daten ein. Lufthansa City Center (LCC) zeigt die Werte im Mid Office, Gebeco bereitet eine Darstellung in Katalogen ab Herbst vor.

„Mit der Darstellung der Klimafußabdrücke am Point-of-Sale machen wir Klimaschutz dort sichtbar, wo Reiseentscheidungen getroffen werden“, wird Klimalink-Chefin Saskia Sanchez in einer Mitteilung zitiert. Man wolle Unternehmen und Reisenden damit eine verlässliche Grundlage für die Klimawirkung von Reisen“ geben, so Sanchez.

Klimalink ist aus dem Projekt „Klimabewusst reisen“ von Futouris und dem Deutschen Reiseverband (DRV) hervorgegangen. Unterstützt wird die Initiative von rund 40 Partnern aus der DACH-Region.