Nicht. nur Beobachterrolle

VIR ruft die Branche zum aktiven Einsatz von KI auf

VIR-Vorstand Michael Buller mahnt die Branche, dass sie beim Einsatz von KI „nicht wieder nur in der Beobachterrolle“ verhaften bleiben dürfe.

VIR ruft die Branche zum aktiven Einsatz von KI auf
Foto: VIR
Michael Buller, Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb (VIR), mahnt die Branche, dass sie beim Einsatz von KI „nicht wieder nur in der Beobachterrolle“ verhaften bleiben dürfe. Die Touristik habe die Digitalisierung zu oft ausgesessen. „Wer sich heute noch mit der Einführung von Digitalisierungsprozessen beschäftigt, kämpft längst nicht mehr um Wettbewerbsfähigkeit, sondern ums Übereben."

Mit Künstlicher Intelligenz stehe die nächste tiefgreifende Veränderung unmittelbar bevor - schneller, mächtiger und zugleich zugänglicher als je zuvor, betont der Verbandschef. Mit digitalen Programmen wie dem Automatisierungs-Tool „n8n“ werde KI zum Legobaukasten für Jedermann. Man müsse kein Entwickler mehr sein, um Prozesse zu automatisieren, man müsse sie nur verstehen zu definieren. Damit falle eines der größten Nadelöhre der Digitalisierungweg: die Abhängigkeit von IT-Ressourcen. Bullers eindringliche Warnung: „Wer heute Prozesse nicht mit KI denkt, wird morgen von Geschäftsmodellen überholt, die es vor zwei Jahren noch nicht gab."

Der VIR ruft deshalb dazu auf, die eigene Organisation konsequent „KI-fit" zu machen. „Alle müssen verstehen, wie Prozesse gestaltet und sinnvoll automatisiert werden können", betont Buller. „Prozessdenken wird zur Schlüsselkompetenz der kommenden Jahre. Wir brauchen keine weiteren Digitalisierungsprogramme, wir brauchen Mitarbeitende, die in Automatisierungsketten und Kontrollmechanismen denken."

Trotz aller Herausforderungen ist der VIR-Vorstand überzeugt, dass KI ein Fortschrittsmotor für die Touristik sein kann, wenn sie aktiv gestaltet wird. Seine Vision ist klar: Kunden sprechen mit KI-gesteuerten Reiseassistenten, die in Echtzeit Angebote personalisieren. Und die Anbieter reagieren automatisch auf Veränderungen und das entsprechende Buchungsverhalten. „Die Mitarbeitenden werden nicht ersetzt, sondern entlastet", betont Buller. „Weil Systeme Routinearbeit übernehmen und Raum für Qualität und Kundenbindung schaffen."