Reisesicherungsfonds

DRSF zahlt 245 Millionen an FTI-Kunden aus

Nicht nur Insolvenzverwalter Axel Bierbach, auch der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) zieht eine vorläufige Schlussbilanz zur FTI-Pleite.

DRSF zahlt 245 Millionen an FTI-Kunden aus
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Nicht nur Insolvenzverwalter Axel Bierbach, auch der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) zieht eine vorläufige Schlussbilanz zum Erstattungsprozess nach der FTI-Pleite. Der DRSF hat inzwischen rund 212.000 Verbraucher zum Erstattungsprozess eingeladen, rund 34.000 davon ohne Resonanz. Bisher hat der DRSF mehr als 172.000 Erstattungsanträge zu Buchungen aus dem In- und Ausland abschließend bearbeitet und insgesamt rund 245 Millionen Euro ausgezahlt. Rund 80 Prozent der bisherigen Erstattungssumme ist bereits bis Herbst 2024 geflossen.

Rund 6.000 Fälle befinden sich derzeit noch in Bearbeitung. Diese beinhalten größtenteils Anträge, die wegen ihrer Besonderheiten oder Komplexität zusätzlicher rechtlicher Einschätzungen bedürfen. Darunter fallen zum Beispiel etwa tausend sogenannte Modularbuchungen, die eine aufwendige Einzelfallprüfung nach sich ziehen und rund 1.900 Buchungen mit Agenturinkasso-Hintergrund, die wegen der besonderen Datenlage noch in Bearbeitung sind. Daneben gibt es weitere etwa 1.100 Buchungen, bei denen spezielle enthaltene Teilleistungen eine weitere juristische Bewertung erfordern. Der DRSF rechnet damit, diese Fälle in den nächsten Wochen ebenfalls abzuschließen. Bei weiteren 2.000 offenen Fällen wartet der DRSF auf Rückmeldung seitens der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Erfahrungen sollen in Prozesse einfließen

„Die Insolvenz der FTI Group stellte aufgrund ihres Volumens, aber auch aufgrund der damit einhergehenden Vielfalt von Quellmärkten sowie Buchungs- und Zahlungskonstellationen durchaus eine Bewährungsprobe für das im Jahr 2021 neu geschaffene System der Reisesicherung in Deutschland dar", sagt DRSF-Geschäftsführer Ali Arnaout. „Heute können wir sagen, dass sich das System auch bei dieser großen Insolvenz bewährt hat und gleichzeitig wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen für die Weiterentwicklung gesammelt werden konnten."

Die Erfahrungen sollen laut Arnout in die Weiterentwicklung der DRSF-Prozesse einfließen. Ein Schwerpunkt soll auf einer weiteren Verfeinerung des Monitorings von Anbietern und des laufenden Dialogs mit ihnen, unabhängig von drohenden Insolvenzen, liegen. Darüber hinaus will der DRSF die Veranstalter in die Lage versetzen, die für Erstattungen nötigen Informationen leichter in standardisierter Form an den DRSF zu übermitteln. „An der Weiterentwicklung der entsprechenden Schnittstellen wird bereits gearbeitet", so Arnaout. „Wichtig ist gerade in diesem Punkt aber auch, dass die Akteure der Reisebranche selbst in den Dialog gehen, um sicherzustellen, dass den Reiseveranstaltern die Kontakt- und Zahlungsinformationen der Verbraucher jederzeit vorliegen."

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