Mietwagen

Sunny Cars will die Buchungs-Million knacken

Das erklärte Ziel von Sunny Cars: Zum 35-Jährigen im Jahr 2026 erstmals auf ein Geschäftsjahr mit über einer Million Buchungen zurückzublicken. Das Kernthema, das bei der Umsetzung dieses Ziels im Mittelpunkt steht, ist Vertrauen.

Sunny Cars will die Buchungs-Million knacken
Team von Sunny Cars, v.l. Suzanne Al, Kai Sannwald, Thorsten Lehmann, Hans Knottnerus, Marco Ammeriaan
Einer der schnellsten Wege, auf Mallorca in diesen Tagen an einen Mietwagen zu kommen, beginnt mit einem kleinen Umweg. Raus aus dem Terminal, rein in den Bus des Anbieters Hiper direkt am Ausgang. Nach gut fünf Minuten Fahrt zum Standort, finden sich die Reisenden, die bei der Buchung alles für die Express-Variante „Hiper Drive“ vorbereitet und Dokumente wie Führerschein digital eingelesen haben, vor einem Automaten wieder, der gegen einen Mail zugesandten QR-Code den Autoschlüssel ausspuckt. „Ich hab das erst kürzlich selbst getestet“, wirft Sunny Cars-Gründer und Geschäftsführer Kai Sannwald bei der Vor-Ort-Demo des recht jungen Service ein und braucht seine Begeisterung für die Sache nicht verbergen. Denn unter dem guten halben Dutzend Anbieter, mit denen der Broker auf der „Lieblingsinsel der Deutschen“ zusammenarbeitet, zählt der Familienbetrieb Hiper zu den engsten und ältesten Partnern.

Der Grund für den Besuch auf Mallorca ist die Vorstellung der bisherigen Geschäftszahlen des ersten Halbjahrs 2024/2025, in dem sich bereits andeutet, dass Sunny Cars erstmals seit seiner Gründung 1991 die siebenstelligen Buchungszahlen knacken könnte. Über eine halbe Million gab es schon im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs von November bis April. Das Buchungsplus liegt bei sieben Prozent, das Umsatzplus bei 13 Prozent – und das nur verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr, als der Münchner Mietwagenbroker ebenfalls schon ein beachtliches Wachstum verzeichnet hatte. Jahresergebnis zu Ende Oktober: rund 980.000 Buchungen. Die Million ist in diesem Jahr nun für Sannwald, seinen Co-Geschäftsführer Thorsten Lehmann und ihr 180 Personen großes Team das erklärte Ziel.

Spanien bleibt stärkster Markt

Noch immer Kerngeschäft fürs erhoffte Rekordjahr ist klar der B2B-Markt. 35 Prozent der Buchungen kommen aus dem stationären Vertrieb, 18 Prozent aus dem e-Commerce-Bereich, 14 Prozent stammen von Veranstaltern direkt, erklärt Lehmann beim Pressegespräch und betont, dass gerade Reiseverkäufer zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für Sunny Cars zählen. Die lieferten nach wie vor „die beste Beratung für den gesamten Urlaub“. Dass die Marke gerade hier so stark empfohlen und gebucht wird, nennt Lehmann „eine hohe Auszeichnung“, die das Unternehmen zu noch mehr Fokus auf Service für den Counter motiviert.

Stärkster Markt bleibt bei Sunny Cars auch im laufenden Geschäftsjahr Spanien, was nicht nur bei der Kundschaft in Deutschland, sondern auch auf die inzwischen etablierten Märkte in Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden zutrifft. Einzig im Ausreißermarkt Luxemburg wird noch mehr für Portugal gebucht. In Deutschland folgen – zumindest bislang – in Sachen Destinationen Portugal, die USA, Griechenland und Italien. Im Zeitraum November 2024 bis April 2025 berichtet die Sunny Cars-Geschäftsführung zwar für die USA immer noch über ein sattes Plus von rund 4000 Buchungen, aber gerade für diesen Markt würde oft lange Zeit im Voraus gebucht, sodass sich aktuelle Trends wie der branchenweite Abwärtstrend bei der Nachfrage nach US-Reisen wohl erst etwas später zeigen könnte, so Lehmann.



Generell sind die Auswirkungen der US-Politik nicht die einzige Herausforderung mit der der Mietwagenbroker, der neben dem Münchner Hauptsitz auch ein Büro im niederländischen Haarlem betreibt, für die nächste Zeit rechnet. Generell sieht Sunny Cars die weniger bei Flotten-Engpässen als bei den gestiegenen Kundenanforderungen. So gehe der Trend bei der Sunny Cars-Kundschaft zu noch größerer Flexibilität und Transparenz, was den Broker und seine Partner vor Ort vor Herausforderungen stellt. Dabei schafften langjährige enge Zusammenarbeiten wie etwa mit dem mallorquinischen Anbieter Hiper und das Vertrauen, das sie mit sich bringen, eine gute Basis, um die Kundenanforderungen zu erfüllen. Was sich im Trend nach wie vor nicht abzeichne, sei die Nachfrage nach E-Autos auf dem Mietwagenmarkt – dafür stünde in den meisten Zielgebieten auch schlicht und einfach die nicht ausreichende Infrastruktur im Weg.

Neue Funktion für My Sunny Ride

Wichtige Neuerung bei Sunny Cars seit November ist die Umbenennung der Web-App Sunny2Go in My Sunny Ride, für die in naher Zukunft weitere Funktionen geplant sind. Eine Neuerung, die bereits ab Sommer zur Verfügung stehen soll, ist eine Foto-App, die der Kundschaft einen Leitfaden zur Dokumentation bei der Fahrzeugübernahme gibt. Das Ziel: Kunden fühlen sich unterwegs noch sicherer und geben dem Customer Care Team von Sunny Cars mit den hochgeladenen Bildern im Schadensfall auch wichtige Informationen zur Klärung der Fälle mit den Partnern vor Ort an die Hand.

Schadensfälle gehören für Sunny Cars nicht nur in den extrem starken Zielmärkten wie Mallorca zum Tagesgeschäft. Den 980.000 Buchungen aus dem Geschäftsjahr 2024/2025 stehen laut Unternehmensangaben von Sunny Cars 13.983 Schadensfälle gegenüber. Vom Steinschlag über platte Reifen bis hin zum Totalschaden können sich die Kosten, die Sunny Cars in einem Jahr für Schäden trägt schonmal auf fünf Millionen Euro summieren. Gerade in diesem Bereich setzt das Team auch vermehrt auf technologischen Fortschritt und KI, die dabei hilft Schadensmeldungen zu kategorisieren und so schnell abzuwickeln, dass die Kunden weiterhin überwiegend positive Bewertungen abgeben und damit selbst dazu beitragen, den Aufwärtstrend des Münchner Unternehmens zu festigen. Denn eins sei ganz klar, sind sich Sannwald und Lehmann einig: Trotz dem großen Ziel, die Million zu knacken und weiter zu wachsen, steht der „nachhaltige Ansatz“ weiterhin an erster Stelle. Um jeden Preis mehr Buchungen machen und damit Qualität, Servicelevel und Zufriedenheit einbüßen, könne nicht im Sinn des Unternehmens sein.