DRV-Präsident Norbert Fiebig hat sich heute in seiner Eröffnungsrede zur Jahrestagung in Málaga für „mutige wirtschaftspolitische Impulse“ seitens der neuen Bundesregierung ausgesprochen. Sonst drohe die Konsumlaune im Land weiter zu sinken, mit Auswirkungen auch auf die Reisebranche. Er forderte eine gezielte Unterstützung des Outgoing-Tourismus, auch auf europäischer Ebene. Auslandsreisen seien ein essenzieller Wirtschaftsfaktor, im Inland ebenso wie in den Zielgebieten.
„Überregulierungen und Wettbewerbsverzerrungen, auch und gerade auf EU-Ebene, müssen entschlossen verhindert werden“, so Fiebig. Der Luftverkehrsstandort Deutschland dürfe nicht weiter an Attraktivität verlieren. „Luftverkehr ist der zentrale Pfeiler unserer Branche. Wir brauchen ein starkes Bekenntnis der neuen Bundesregierung, damit die deutsche Luftfahrt den Anschluss an den globalen Wettbewerb nicht verliert. Die Politik muss hier dringend gegensteuern.“
Fiebig kritisierte auch, dass nachhaltige Kraftstoffe für Flug- und Schiffsverkehr immer noch Mangelware seien. „Klimaneutralität und Mobilität gehören zusammen“, so der DRV-Präsident. Die Politik müsse gemeinsam mit der Industrie international die richtigen Impulse setzen und Zukunftstechnologien gezielt fördern: „Und das nicht irgendwann, sondern jetzt, damit zumindest mittelfristig ausreichend nachhaltige und auch bezahlbare Treibstoffe verfügbar sind.“
Als positiven Trend sieht Fiebig darin, dass der Markt für organisierte Reisen derzeit schneller wächst als der individuelle. Inzwischen seien beide Segmente nahezu wieder gleichauf. „Die Reisenden sind sich der Vorteile der Pauschalreise durchaus bewusst und sie setzen auch gezielt auf die Beratung im Reisebüro.“ Um so kritischer bewertet der DRV-Präsident die bevorstehende Revision der EU-Pauschalreiserichtlinie. „Verbraucherschutz ist wichtig, überhaupt keine Frage. Aber wenn die besonders verbraucherfreundliche Pauschalreise aus vermeintlichen Verbraucherschutzgründen weiter verteuert wird, passiert genau das Gegenteil, und die zunehmend preissensiblen Kunden wenden sich vermehrt den vermeintlich günstigeren Einzelleistungen zu. Das kann nicht das Ziel der EU sein.“