Positionspapier

Verbraucherschützer kritisieren neue Fluggastrechte

In Brüssel wird derzeit über eine Änderung der Fluggastrechte diskutiert. Das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren kritisiert die Pläne.

Verbraucherschützer kritisieren neue Fluggastrechte
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In Brüssel wird derzeit über eine Änderung der Fluggastrechte diskutiert. Bei den Verbraucherschützern stoßen die geplanten Veränderungen allerdings auf wenig Verständnis. Das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) kritisiert insbesondere die vorgeschlagenen neuen Entschädigungsregelungen bei Verspätungen. „Die geplante Anhebung der Schwellenwerte würde dazu führen, dass bis zu 85 % der betroffenen Passagiere keinen Anspruch auf Entschädigung mehr hätten", klagt Karolina Wojtal, Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums (EVZ) Deutschland.

Derzeit erhalten Flugreisende ab drei Stunden Verspätung eine Entschädigung. Nach der neuen Regelung sollen Entschädigungen je nach Flugstrecke erst ab fünf, neun oder zwölf Stunden fällig werden. „Diese Anpassung ist ein gravierender Rückschritt. Denn die meisten Verspätungen im Luftverkehr liegen zwischen zwei und vier Stunden. Verbraucher würden einen Großteil ihrer Ansprüche verlieren. Und Airlines könnten dazu verleitet werden, Flüge gezielt zu verspäten, anstatt sie zu annullieren, um Entschädigungen zu umgehen", so Wojtal.

Das ECC-Net fordert von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten, eine Reform im Sinne der Verbraucher umzusetzen, und hat ein 28 Seiten umfassendes Positionspapier veröffentlicht. Darin werden die Bemühungen der EU, die Fluggastrechte zu überarbeiten zwar grundsätzlich begrüßt. Gleichzeitig fordern die Verbraucherschützer „einen angemessenen und wirksamen Schutz der Fluggäste“. Zum Positionspapier geht es hier >>>