Der DRV kritisiert die Gewerkschaft Verdi wegen des heutigen Streiks an 13 deutschen Flughäfen. Der Bogen sei mit der aktuell laufenden flächendeckenden Streikwelle deutlich überspannt. Durch notwendige Umbuchungen, Hotelverlängerungen für Reisende vor Ort, Hotelbuchungen für frühere Anreisen, Ersatzbeförderungen, Reiserücktritte und Rückzahlungen für Kunden, Entschädigungen und zusätzliche Kosten im Zielgebiet entstehen der Tourismuswirtschaft laut Einschätzung des DRV Schäden in deutlich zweistelliger Millionenhöhe. Hinzu komme ein enormer personeller Mehraufwand bei Reisebüros und Veranstaltern.
„Die Leidtragenden sind sowohl die vielen hunderttausend Menschen, die ihre Reisen nicht wie geplant antreten können, als auch Reisebüros, Reiseveranstalter und Dienstleister in Deutschland, die durch die Streiks erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden“, klagt Präsident Norbert Fiebig. Der erhebliche finanzielle Schaden durch die Streikmaßnahmen sei für die Tourismuswirtschaft nicht akzeptabel.
Als Beispiel schildert der DRV die Konsequenzen für die Veranstalter: Hat der Kunde eine Pauschalreise gebucht und fällt sein Flug wegen unvermeidbarer außergewöhnlicher Umstände aus, ist der Veranstalter verpflichtet, ihm innerhalb von 14 Tagen den Reisepreis zu erstatten, falls er nicht eine zumutbare alternative Beförderung zum Reiseziel anbieten kann. Das hat zur Konsequenz, dass der Veranstalter an diesen Reisen nichts verdient. Im Gegenteil muss er seine Leistungspartner wie Hotels, Reiseleitung und Transferdienste trotz Nichtdurchführung der Reise bezahlen.
„Selbstverständlich achten wir das Streikrecht“, betont Fiebig. Aber Tarifgespräche sollten am Verhandlungstisch stattfinden und nicht auf dem Rücken von Reisenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Reisewirtschaft ausgetragen werden.