Seit Wochen kritisiert TUI-Chef Sebastian Ebel die aktuellen Kosten für den Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF). Bei seinem Auftritt auf der Jahrestagung forderte er erneut ein Aussetzen der aktuellen Beitragszahlung von einem Prozent des Umsatzes. Schließlich sei der Fonds gut gefüllt. Noch wichtiger: Reiseveranstalter wie TUI, die abgesicherte Pauschalreisen verkauften, würden mit drei bis fünf Prozent höheren Kosten als Anbieter anderer Reiseformen durch regulatorische Maßnahmen belastet, so Ebel.
Das führe zu Ungleichbehandlungen auf dem deutschen Reisemarkt, die »korrigiert werden müssten«. Ebel fordert »gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle«, einen »Level Player Field« in Hinblick auf internationale Online-Giganten. Mitbewerber, die keine Pauschalreisen verkauften, sondern Einzelleistungen direkt anböten, würden Marktanteile gewinnen. Das würde das »Goldstandard«-Produkt Pauschalreise als teuer erscheinen lassen. Und gerade die Pauschalreise sei ein »Exportschlager«, sagte Ebel.
Bei der Ausgestaltung der Absicherung für Einzelleistungen sei TUI für verschiedene Ansätze offen, sagte Cheflobbyist Thomas Ellerbeck am Rand der Tagung, »solange der Fokus auf der Wiederherstellung der Wettbewerbsgleichheit liege.«
Der global aufgestellte Konzern will daher in neuen Märkten stärker wachsen, unter anderem in Nord- und Südamerika sowie in Asien. Dort werde die TUI in den kommenden Jahren die dynamisch paketierte Pauschalreise exportieren, kündigte Ebel an.