Best-Reisen

Silberne Hochzeit in Kyllini

Noch bis einschließlich morgen treffen sich rund 550 Touristiker, darunter 360 Reisebüros, zur Jahrestagung von Best-Reisen in Griechenland.

Silberne Hochzeit in Kyllini
Fotos: Best-Reisen
Keine Frage: Die jährliche Tagung von Best Reisen ist für die Mitglieder der Kooperation wie auch für die Partnerveranstalter stets ein Highlight im Jahr. Hier trifft sich eine große Familie von Touristikprofis und Inhabern, die sich auf ein persönliches Wiedersehen freuen und die Tagung nutzen, um sich intensiv auszutauschen. Rund 550 Touristiker, darunter 360 Reisebüros, tagen noch bis zum morgigen Dienstag auf den Peloponnes.

In diesem Jahr reiste Branchenprimus TUI mit großer Entourage an: TUI-CEO Sebastian Ebel, Chefstratege Thomas Ellerbeck und der neue TUI-Deutschlandchef Benjamin Jacobi sind zur Tagung gekommen. Insgesamt sind es 25 TUI-Teilnehmer, die ins Grecotel Olympia Riviera Resort nach Kyllini auf den Peloponnes angereist sind.

Die beiden Best-Vorstände Cornelius Meyer und Frank Winkler betonten die gute und intensive Zusammenarbeit mit dem Konzern. »Es sind natürlich auch Höhen und Tiefen dabei gewesen, mal ambivalent, mal gradlinig, aber eine Zusammenarbeit, die letztendlich eine einzigartige Erfolgsstory ist«, freute sich Meyer über die 25 Jahre Partnerschaft mit TUI.

263 von aktuell rund 670 Best-Reisen-Büros gelten als TUI Premium Partner. Der Konzern macht aktuell gut 40 Prozent des Best-Reisen-Umsatzes aus, der 2023 mit 1,3 Millionen Euro recht zufriedenstellen ausfiel. Rechnet man bei den TUI-Umsätzen die Kreuzfahrtbuchungen dazu, belaufe sich der Anteil auf gut eine halbe Milliarde Euro, sagt Winkler. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet er mit einer Steigerung von rund neun Prozent.

Bei der Begrüßung der Gäste zeigte Cormelius Meyer Bilder, wie die heutige Führungsriege im Alter von 25 Jahren aussahen, eine durchaus seltener wie lustiger Foto-Rückblick.

Nachwuchsmangel
Den thematischen Aufhänger nutze er, um auf den Nachwuchsmangel der Branche hinzuweisen. Man müsse den jungen Menschen unter anderem ermöglichen zu reisen. »Mir ist klar, dass es nicht mehr so wird wie früher. Aber wenn wir uns damit einfach abfinden, dann sollten wir uns auch nicht wundern, wenn sich Berufseinsteiger schwer mit uns tun«, sagte er. »Wo sind wir falsch abgebogen, dass Leute mit Followern hofiert werden, während sich Expedienten ihre Ermäßigungen mit Umsatzvorgaben hart erkämpfen müssen?«


B4C aus der Foto-Box: Markus zahn (Olimar), Deniz Ugur (Bentour), Best-Vorstand Frank Winkler und Ingo Lies (Chamäleon)

Regelungswut aus Brüssel
Einen weiterer Schwerpunkt war die Novellierung der Pauschalreiserichtlinie: »Brüssel versteht Verbraucherschutz falsch und macht die Pauschalreise immer teurer«, wetterte Meyer. »Solange Einzelleistungen keinen Kundenschutz einpreisen müssen, haben wir keine Waffengleichheit mit den einschlägigen Portalen«, stellte er fest.

Best Reisen schlägt eine Brancheninitiative vor
Welch großen Stellenwert Meyer dem Produkt Pauschalreise mit all seinen Vorteilen zuspricht, zeigte sodann der Vorstoß, ein Verbraucherschutzportal einzurichten. »Wir glauben allerdings, dass wir für einen echten Impact größer und langfristiger denken müssen, zum Beispiel über den Aufbau einer neutralen Instanz«, sagte er und fordert eine Art »Verbraucherschutzportal, einem Forum Reisesicherheit.«

So etwas funktioniere nur, wenn sich die Branche an dieser Stelle »als Gemeinschaft versteht und sich alle einbringen«, fordert Meyer. »Da die Branche die Benefits nicht lautstark kommuniziere, bleiben die Leute ahnungslos und buchen weiter fleißig ihre Einzelleistungen auf irgendwelchen Websites«. Das neue „Forum Reisesicherheit“ habe man als Domain bereits gesichert. Wenn ein »neutraler Dritter«, etwa ein Verband, den Aufbau vorantreibe, würde Best reisen die URL übergeben.

Thema Digitalisierung
Intern haben sich die Bemühungen um bessere Prozesse und Abläufe, durch die 2019 eingeführte Digitaltool BEST-Connect Wirkung gezeigt. »Es kostet uns Blut, Schweiß und Tränen – so mag es auf den einen oder anderen wirken«, sagte er. »Die Wahrheit ist aber: BEST-Connect Nutzer haben drei Prozent mehr Umsatz und ein halbes Prozent mehr Provision. Bei unserem Durchschnitt von rund 2,5 Millionen Euro Umsatz sind das sage und schreibe 12.500 Euro mehr Cash«, sagte Meyer zu den anwesenden Reisebüro-Inhabern.