In einem Webinar zur Revision der Pauschalreiserichtlinie hat der DRV über den aktuellen Stand und zu erwartende Entwicklungen informiert. Reiserechtsexperte Ansgar Staudinger betrachtet vor allem die geplante Ausweitung des Geltungsbereichs kritisch. Eine Ausweitung der Absicherung auf alle Einzelleistungen mache weder ökonomisch noch rechtlich Sinn: „Die Absicherung von Einzelleistungen führt zu Überregulierung und zerschießt die gesamte Fülle des Vertragsrechts und ist so auch nicht vorgesehen.“ Auf der anderen Seite sieht Staudinger allerdings die Notwendigkeit, mögliche Schlupflöcher bei der Buchung über Buchungsplattformen zu schließen. Hier sei zu überlegen, ab wann eine Buchungsplattform zum Reiseveranstalter werde, mit den entsprechenden Pflichten. In Bezug auf die verbundenen Reiseleistungen findet der Jurist klare Wort: „Wenn wir alles, was heute unter die verbundenen Leistungen fällt, zu einer Pauschalreise machen würden, wird das der Untergang der Vermittlerszene sein.“ Das gelte es zu verhindern.
Mit der Verabschiedung der neuen Pauschalreiserichtlinie ist laut DRV nicht vor Ende 2025 zu rechnen. Für die Umsetzung in nationales Recht bleiben dann 18 bis 30 Monate. Möglicherweise Ende 2027 ist somit mit einem Inkrafttreten in Deutschland zu rechnen.