QTA-Umfrage

Was die Reisebüros über Overtourism denken

Die QTA hat mit einer Umfrage herausgefunden, wie die Partner-Reisebüros mit dem Thema Overtourism umgehen.

Was die Reisebüros über Overtourism denken
Foto: iStock
Es vergeht kaum kein Tag, an dem das Thema Overtourism nicht für Schlagzeilen sorgt. Venedig, Barcelona, Amsterdam, Dubrovnik – das sind nur einige der betroffenen Destinationen. Die QTA hat mit einer Umfrage herausgefunden, wie die Partner-Reisebüros mit dem Thema umgehen. Durchgeführt wurde die Online-Umfrage im August von der Unternehmensberatung „Dr. Fried & Partner".

Wenn es um die Beratung ihrer Kunden geht, sind die meisten Reiseprofis bereit, verstärkt über Overtourism in den Zielgebieten zu informieren. Dafür würden sie jedoch deutlich mehr detaillierte Berichte aus den Destinationen benötigen, gaben fast 60 Prozent der Befragten an.

„Overtourism geht uns alle an. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der stationäre Vertrieb in der Kundenberatung auf verlässliche Informationen aus den Zielgebieten zurückgreifen kann", betont Thomas Bösl. Ein direkter Austausch zwischen den Zielgebieten und den Büros sei daher unerlässlich. Gleichzeitig weist der QTA-Sprecher darauf hin, dass der stationäre Vertrieb in vielen Destinationen noch nicht als direkter Ansprechpartner etabliert ist. Bösl: „Dies muss nachgeholt werden, denn die Nutzung anderer Kanäle ist bei weitem nicht so effizient wie der direkte Draht der Reisebüros zu den Kunden."

Knapp zwei Drittel der Reisebüro-Beschäftigten sind überzeugt, dass Overtourism das Buchungsverhalten in Zukunft teilweise bis sehr stark beeinflussen wird. Gleichzeitig haben die Reisebüros wenig Zutrauen in die aktuellen Maßnahmen gegen Übertourismus. Fast 60 Prozent der Befragten halten diese für wenig bis gar nicht effektiv. Bei Eintrittsgeldern für Tagestouristen, wie beispielsweise in Venedig, gehen die Meinungen auseinander. Etwa gleich viele Befragte halten diese Maßnahme für geeignet wie für ungeeignet. Rund 56 Prozent sprechen sich jedoch für eine Tourismusabgabe aus, die der Region, der Infrastruktur oder den Menschen zugutekommen würde.

Mehr als die Hälfte der befragten Reisebüro-Beschäftigten sieht die politische Diskussion um Overtourism kritisch. Sie sind der Meinung, dass dies praxisorientierte Lösungen erschwert. Nur 23 Prozent sehen in der Politisierung keine Hindernisse für die Entwicklung praktischer Lösungen.