Die Mehrheit der Deutschen fordert die EU auf, einen gesetzlichen Schutz vor Airline-Pleiten einzuführen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) Ende Mai durchgeführt hat. Demnach fordern 56 Prozent der Befragten die EU auf, einen gesetzlichen Insolvenzschutz einzuführen, der sicherstellt, dass die Kunden im Falle einer Pleite ihrer Fluggesellschaft den Ticketpreis erstattet bekommen. Dafür würden die Befragten auch leicht höhere Flugpreise in Kauf nehmen. 31 Prozent lehnten eine solche Regelung ab.
„Im Falle von Pleiten sind Flugreisende ungeschützt und verlieren meistens den kompletten Ticketpreis. Dass es anders geht, zeigen die Regelungen zu Pauschalreisen“, sagt Karolina Wojtal, Co-Leiterin des EVZ. „Die Preise sind deswegen kaum gestiegen, aber die Sicherheit für die Verbraucher hat stark zugenommen.“ Die Wirksamkeit des Insolvenzschutzes für Pauschalreisen dürfte sich angesichts der aktuellen FTI-Insolvenz erneut bestätigen.
In den letzten zehn Jahren sind mindestens 15 Fluggesellschaften in der EU in die Pleite gerutscht. Im November 2023 hatte die EU-Kommission eine Reform der Reisegesetzgebung angekündigt, das sogenannte „Mobilitätspaket". Die Mitglieder des kommenden Europaparlaments werden das Paket diskutieren und voraussichtlich auch verabschieden. Ein Schutz vor Insolvenz für Flugreisende ist darin bisher nicht enthalten.