Nach der Pandemie

Die Branche erlebt erstes normales Jahr

Die Reisebranche kehrt im ersten „normalen“ Jahr nach Corona zum Wachstum zurück.

Die Branche erlebt erstes normales Jahr
Foto: DRV
Die Reisebranche kehrt im ersten „normalen“ Jahr nach Corona zum Wachstum zurück. Diese vorläufige Bilanz zieht der DRV auf seinem Hauptstadtkongress wenige Tage vor Ende der touristischen Sommersaison. „Es ist die erste Reisesaison seit Corona, die mit einer positiven Umsatzbilanz abschließen wird“, verkündet DRV-Präsident Norbert Fiebig. Final ausgewertet sind Buchungsdaten bis Ende August. Demnach liegt das Wachstum gegenüber dem Sommer 2019 derzeit bei elf Prozent. Zwei Auswertungsmonate bis Saisonende fehlen noch, aber der Endstand des Sommers 2019 ist laut DRV bereits überschritten. Die Anzahl der Reisenden, die einen Urlaub mit einem Reiseveranstalter gebucht haben, hinkt dem Vorkrisenniveau allerdings noch hinterher.

Das am 31. Oktober endende gesamte Touristikjahr 2022/23 weist per August ein Umsatzplus von sieben Prozent gegenüber 2018/19 aus. Die Anzahl der Reisenden bleibt auch für das Gesamtjahr, entgegen der positiven Umsatzentwicklung, noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage hätten 16 Prozent weniger Gäste eine organisierte Pauschal- oder Bausteinreise gebucht, so der DRV.

Die Nachfrage für den mit Reiseveranstaltern organisierten Urlaub im bevorstehenden Winter entwickelt sich laut Verband „sehr vielversprechend“. Nach Auswertungen von Travel Data + Analytics (TDA) ist das Umsatzvolumen des Winters 2018/19 zum Buchungsstand Ende August bereits um sechs Prozent übertroffen. Dieser positive Trend setzt sich nach vorläufigen Analysen für den DRV auch im gesamten September fort.

Die Frühbucher sind zurück

Als besonders erfreulich registriert der Verband, dass die Frühbucher zurück sind. Durchgehend alle Reisemonate in der Wintersaison zwischen November 2023 und April 2024 liegen über den Umsätzen des Winters 2018/19 und weisen aktuell prozentual Zuwachsraten im einstelligen Prozentbereich auf. Die stärkste Nachfrage und damit die höchste Umsatzsteigerung zeige sich bislang für den März kommenden Jahres. In diesem Monat sind in den meisten Bundesländern Osterferien.

„Trotzdem gibt es eine beachtliche Zahl an Menschen in diesem Land, die sich eine organisierte Veranstalterreise derzeit nicht mehr leisten können oder wollen“, gibt DRV-Präsident Fiebig zu bedenken. Denn auch wenn das bislang eingebuchte Umsatzvolumen deutlich über dem vergangenen Winter und über dem Rekordergebnis vom Winter 2018/19 liege, hätten bislang rund 20 Prozent weniger Urlauber eine mit Veranstaltern organisierte Reise gebucht als im Winter vor der Pandemie.