Schauinsland-Reisen GmbH

“Kein Reisebüro soll schaden nehmen”

Partnerschaft in neuer Konstellation: Die Schauinsland-Reisen GmbH wird alleiniger Gesellschafter der Kooperation alpha Reisebüropartner GmbH und übernimmt alle Markenrechte der Franchisemarke Holiday Land von der rtk-Kooperation.

“Kein Reisebüro soll schaden nehmen”
Es kommt Bewegung in die von einem Datenskandal gebeutelte Kooperation rtk. Gestern erklärte die Schauinsland-Reisen GmbH, dass sie jetzt den 50-prozentigen Anteil der Reisebürokooperation rtk an dem bisherigen Joint Venture übernehmen werden, das unter der Marke Schauinsland-Reisen PARTNER oder Schauinsland-Reisen TEAM auftritt, und damit alleiniger Gesellschafter der Kooperation werden wird. 
 
Außerdem erhält die alpha-Kooperation sämtliche Markenrechte der Franchisemarke Holiday Land, deren Zentrale in Oberursel bleibt. Die zu Holiday Land gehörenden Reisebüros können also weiter auf das Team um Albin Loidl setzen. “Wir gehen grundsätzlich von allen Reisebüros aus”, sagt rtk-Chef Bösl. “Holiday Land Büros müssen jedoch aktiv zustimmen. Alle Beteiligten wollen einen gemeinsamen Weg finden, allerdings müssen sie den geänderten Rahmenbedingungen aktiv zustimmen”, so Bösl auf TRVL Counter-Anfrage
 
Über die Konditionen der Vereinbarung wurde Stillschweigen zwischen den Vertragsparteien vereinbart. Immerhin ließ Schauinsland-Reisen melden, dass sie aktuell eine zweijährige Vereinbarung mit der Kooperations-Allianz QTA ab dem Geschäftsjahr 2023/2024 (ab November) unterschrieben haben.
 
Ganz so einfach waren die Gespräche und Verhandlungen dennoch nicht. Detlef Schroer, Vertriebschef bei Schauinsland-Reisen: „Das waren intensive und schwierige, aber letztlich erfolgreiche Gespräche. Wir konnten vor allem im Sinne der Reisebüros eine Einigung erzielen, auf deren Basis in Zukunft wieder eine konstruktive Zusammenarbeit für alle Seiten möglich ist.“ Die rtk hat zugesagt, alles dafür zu tun, dass sich eine Datenweitergabe nicht wiederholen kann und dafür eine entsprechende Unterlassungserklärung unterzeichnet. 
 
Außerdem hat sich rtk-Chef Thomas Bösl verpflichtet, die Weitergabe der Umsatzdaten an einen Wettbewerber lückenlos aufzuklären – was Bösl bereits früh öffentlich zugesagt hatte. Zusätzlich hat sich die rtk bereit erklärt, ihre Strukturen anzupassen und ein effektives Compliance-System zu etablieren.
 
Teil der Vereinbarung ist außerdem, dass Schauinsland-Reisen als bisheriger Joint-Venture- Partner Einblick in das von der Kanzlei CMS Hasche Sigle erstellte Abschlussgutachten erhält, sobald dieses vorliegt. Ein Termin ist bislang nicht genannt worden, wird aber voraussichtlich im Oktober sein. 
 
rtk-Chef Bösl gibt sich versöhnlich: „Im Interesse der Reisebüros sind wir zurück in einem konstruktiven Modus und haben die Weichen dafür gestellt, dass die QTA ihre langjährige Zusammenarbeit mit Schauinsland-Reisen fortsetzen wird. Wir wissen um die Bedeutung von Schauinsland-Reisen für den stationären Vertrieb und freuen uns auch in der neuen Konstellation auf die Fortsetzung der bewährten Partnerschaft zu attraktiven Konditionen.“ 
 
Wie geht es für die betroffenen Reisebüros weiter? „Für uns ist entscheidend, dass der Reisebürovertrieb keinen Schaden nimmt“, betont Schroer. Für das laufende Geschäftsjahr hatte Schauinsland-Reisen den betroffenen Büros trotz der Kündigung der Rahmenvereinbarung die Konditionen zugesagt, die ihnen im Rahmen der Vereinbarung zugestanden hätten. „Für uns ist wichtig, dass eine Zusammenarbeit mit der rtk auch in Zukunft immer im Sinne der Reisebüros stattfindet“, betont er.
 
Sowohl rtk als auch Schauinsland-Reisen begrüßen die Einigung als wichtige vertrauensbildende Maßnahme, um im Interesse der Reisebüros an die erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre wieder anknüpfen zu können.