ICE-Testzug erreicht 405 km/h – neuer Geschwindigkeitsrekord auf deutscher Schnellfahrstrecke
Die Deutsche Bahn und Siemens Mobility haben bei Testfahrten auf der Strecke Erfurt–Leipzig/Halle einen neuen Rekord aufgestellt: Mit 405,0 km/h fuhr ein ICE-Testzug schneller als je zuvor auf deutschem Boden.
29.06.2025, 15:00 Uhr
Im Bild v.l.n.r.:
Thomas Graetz, Vice President High Speed and Intercity Trains, Siemens Mobility
Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender DB InfraGO AG
Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr
Diana Herbstreuth, Mitglied des Bundestages
Dr. Hiie-Mai Unger, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Systemtechnik
Ein Meilenstein für die Bahn-Infrastruktur: Mit exakt 405,0 km/h erreichte ein ICE-Testzug der Deutschen Bahn gemeinsam mit Siemens Mobility einen neuen Rekord auf der Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt und Leipzig/Halle. Solche Geschwindigkeiten sind im deutschen Schienennetz selten – und werden ausschließlich zu Testzwecken durchgeführt.
„Ein ICE so schnell wie nie“, sagt Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG. „Nach zehn Jahren Dauerbetrieb zeigt sich: Unsere Infrastruktur ist auch für extreme Geschwindigkeiten ausgelegt – ohne Anpassungen.“ Die Fahrten dienen als Grundlage für künftige Sanierungen, technische Weiterentwicklungen und mehr Effizienz im Regelbetrieb.
Auch Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, betont: „Diese Testfahrt unterstreicht die Qualität deutscher Bahntechnologie – von der leistungsstarken Infrastruktur bis zur exportfähigen Industriekompetenz.“
Im Mittelpunkt der Tests stand der Velaro Novo, ein Prototyp der neuesten Generation von Hochgeschwindigkeitszügen aus dem Hause Siemens Mobility. Das Ziel: Akustik, Aerodynamik und Fahrverhalten bei Höchstgeschwindigkeit wissenschaftlich fundiert zu analysieren. Thomas Graetz, Vice President High Speed bei Siemens: „Der Velaro Novo wird neue Maßstäbe setzen – bei Energieeffizienz, Kapazität und Wartungskosten.“
Begleitet wurden die Tests vom speziell ausgestatteten Messzug ICE-S der DB Systemtechnik, der mit modernster Technik Fahrverhalten, Zug-Schiene-Wechselwirkungen und Umgebungsparameter erfasste. Dr. Hiie-Mai Unger, Geschäftsführerin der DB Systemtechnik: „Diese Daten helfen uns, den Hochgeschwindigkeitsverkehr noch sicherer, leiser und effizienter zu machen.“
Die Strecke Erfurt–Leipzig/Halle ist Teil des Großprojekts VDE 8 und wurde 2015 eröffnet. Sie befindet sich aktuell wegen planmäßiger Instandhaltungen in der Sperrung. Unter anderem werden neue, wartungsarme Brückenlager verbaut – um die Leistungsfähigkeit der Schnellfahrtrasse langfristig zu sichern.