Weltkultur trifft Artenvielfalt

Malaysia erhält dreifache Unesco-Auszeichnung

2025 wird Malaysia gleich dreifach von der Unesco geehrt: Ein tropischer Forschungswald, ein artenreicher Fluss und die traditionsreiche Frühstückskultur symbolisieren die Verbindung von Umwelt, Kultur und Identität – und stärken das touristische Profil des Landes.

Malaysia erhält dreifache Unesco-Auszeichnung
Im neu anerkannten Biosphärenreservat Kinabatangan auf Borneo leben zahlreiche bedrohte Arten, darunter auch Borneo-Orang-Utans. Die Region gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme Asiens. Foto: Tourism Malaysia
Malaysia wurde 2025 gleich dreifach von der Unesco gewürdigt. Neu in der Liste des Welterbes ist das Forest Research Institute Malaysia (FRIM) nahe Kuala Lumpur. Als Biosphärenreservat anerkannt wurde das Kinabatangan-Gebiet im Bundesstaat Sabah. Zudem zählt Malaysias Frühstückskultur nun zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit.

Tropenwald auf ehemaligem Zinnabbaugebiet

Das FRIM nordwestlich der Hauptstadt Kuala Lumpur gilt als Beispiel für erfolgreiche ökologische Wiederherstellung. Seit den 1920er-Jahren wurde das durch Zinnabbau geschädigte Gelände schrittweise aufgeforstet. Heute umfasst das 545 Hektar große Areal verschiedene Forschungs- und Wohngebäude, Wasserflächen sowie ein Netz an Wanderwegen. Der Baumkronenpfad „Forest Skywalk“ erlaubt Blicke bis zur Skyline von Kuala Lumpur.

Während der Durian-Saison von Juni bis September lässt sich im Regenwald eine besonders aktive Tierwelt beobachten. Die Unesco hebt die Bedeutung von FRIM für Biodiversitätsforschung, nachhaltige Landnutzung und Ökotourismus hervor. Es ist Malaysias sechstes Unesco-Welterbe.

Kinabatangan-Fluss wird Biosphärenreservat

Im Osten Sabahs wurde das Kinabatangan-Gebiet als Biosphärenreservat anerkannt. Der über 560 Kilometer lange Fluss gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme Asiens. Hier leben unter anderem Borneo-Orang-Utans, Nasenaffen, Zwergelefanten und zehn Primatenarten.

Die Region bietet Lebensraum für mehr als 200 Vogelarten, darunter alle acht Nashornvogelarten Borneos. Das Schutzgebiet soll Forschung, Naturschutz und nachhaltige Nutzung verbinden. Besucher können die Flusslandschaft bei Bootsfahrten besonders gut beobachten.

Frühstückskultur als immaterielles Kulturerbe

Die Unesco würdigte zudem Malaysias vielfältige Frühstückstradition. Besonders beliebt ist das Nationalgericht Nasi Lemak mit in Kokosmilch gegartem Reis, Sambal, Anchovis, Ei, Erdnüssen und Gurke. Roti Canai, ein gefaltetes Fladenbrot indischen Ursprungs, wird mit verschiedenen Currys serviert. Dazu gehört der landestypische Teh Tarik – ein Schwarztee mit Kondensmilch, der durch das „Ziehen“ zwischen zwei Gefäßen seine cremige Textur erhält.