Wandern im Alpenraum

Kärnten will Vorreiter für ganzjähriges und nachhaltiges Wandern werden

Beim Zukunftsforum Wanderzeit 365 in Millstatt loteten 150 Fachleute aus, wie Wandern in Kärnten ganzjährig erlebbar werden kann. Die Region will mit Biosphärenpark, milder Topografie und vernetzter Infrastruktur als Modell für andere alpine Destinationen dienen.

Kärnten will Vorreiter für ganzjähriges und nachhaltiges Wandern werden
Beim Fachforum Wanderzeit 365 trafen sich Branchenvertreter, um Wege zu mehr Qualität, digitalen Tools und emotionalem Erleben in Kärntens Wandertourismus zu entwickeln. Foto: Kärnten Werbung/Michael Stabentheiner
Beim Zukunftsforum Wanderzeit 365 im österreichischen Kärten haben kürzlich rund 150 Fachleute aus Tourismus, Regionalentwicklung und Naturvermittlung über die Zukunft des Wanderns diskutiert. Die Region südlich des Alpenhauptkamms will sich infolge stärker als ganzjährige Wanderdestination in Kärnten etablieren.

Perspektive: Ganzjahrestourismus

Die Veranstaltung wurde von der Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge Tourismusmanagement GmbH (MBN) organisiert. Geschäftsführer Stefan Brandlehner nennt den Anspruch, „zur besten Wanderdestination südlich des Alpenhauptkamms“ zu werden. Als Stärken hebt er das milde Klima, die sanfte Topografie der Nockberge und deren Status als Unesco-Biosphärenpark hervor.

Kooperation und Standards

Klaus Ehrenbrandtner, Geschäftsführer der Kärnten Werbung, verweist auf die Bedeutung des Wanderns für den Landestourismus: „72 Prozent unserer Gäste kommen wegen des Wanderns.“

Kristina Madl, Wanderbeauftragte der Region, betont die Notwendigkeit gemeinsamer Qualitätsstandards: „Natur allein ist zu wenig. Es braucht gute Infrastruktur, Orientierung, abgestimmte Angebote – und vor allem Vernetzung der Betriebe.“

Emotionale und digitale Perspektiven

Für zusätzliche Impulse sorgten Gäste wie der Autor Manuel Andrack und die Wander-Expertin Nina Ruhland. Andrack sagte: „Wandern ist spirituell – Einkehr, Gipfelglück und Miteinander machen es vollkommen.“ Ruhland ergänzte: „Es geht um Leere, Langsamkeit und Einfachheit.“

Auch digitale Entwicklungen waren Thema. Daniel Gollner demonstrierte, wie Künstliche Intelligenz die Reiseplanung unterstützen kann: „KI kann Entscheidungen erleichtern. Doch beim Thema Bergsicherheit bleibt der Mensch entscheidend.“

Fortsetzung geplant

Das Forum soll künftig jährlich stattfinden. Die Region will Wandern als nachhaltiges, emotionales und ganzjähriges Erlebnis weiterentwickeln – und sich damit als Modell für andere alpine Destinationen positionieren.