DTV zu der Entwicklung

Deutschlandticket bleibt bestehen – wird aber teurer

Das Deutschlandticket bleibt auch 2026 bestehen, der Preis steigt jedoch auf 63 Euro. Der Deutsche Tourismusverband begrüßt zwar die Verlängerung, warnt aber vor sozialen Hürden. Ohne langfristige Preisstabilität drohten Akzeptanzverluste – auch zum Nachteil des Tourismus.

Deutschlandticket bleibt bestehen – wird aber teurer
Das Deutschlandticket ermöglicht bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr per App. Foto: iStock/dragana991
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) begrüßt die Fortführung des Deutschlandtickets im Jahr 2026. „Es ist gut, dass die viel zu lang andauernde Unsicherheit für das nächste Jahr ein Ende gefunden hat“, sagt DTV-Präsident Reinhard Meyer. Zugleich kritisiert er das Fehlen einer längerfristigen Perspektive: „Die Bundesregierung hatte einen stabilen Preis bis 2029 zugesagt, was nun durch die erneute Preiserhöhung bereits Geschichte ist.“

Geplante Preiserhöhung zum Jahreswechsel

Laut Medienberichten soll der Preis des Deutschlandtickets zum Jahreswechsel 2025/2026 von derzeit 58 auf 63 Euro steigen. Bund und Länder wollen damit gestiegene Kosten auffangen. Sie bezuschussen das Ticket weiterhin mit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Ab 2027 soll der Preis an einen noch zu entwickelnden Index gekoppelt werden.

Meyer: Mobilität darf keine soziale Frage werden

„Viele Menschen müssen sehr genau auf ihre Ausgaben achten, das darf nicht zulasten der Mobilität gehen“, warnt Meyer. Ein weiterer Preisanstieg könne Akzeptanz und Nachfrage für das Deutschlandticket und damit seine Zukunft ernsthaft gefährden.

Studie belegt volkswirtschaftlichen Nutzen

Der DTV verweist auf die Ergebnisse der im Mai veröffentlichten Studie „Wertschöpfung ÖPNV“ des Mobilitätsclusters MCube im Auftrag der DB-Initiative Zukunft Nahverkehr. Sie zeigt, dass jeder in den öffentlichen Nahverkehr investierte Euro einen volkswirtschaftlichen Nutzen von drei Euro bringt.

Tourismus profitiert – und treibt den Nahverkehr

„Das belegt noch einmal: Wenn Gäste unkompliziert und flexibel anreisen können, profitieren direkt Gastronomie, Hotellerie und Kultur“, so Meyer. Zusätzliche Übernachtungen, Restaurantbesuche und längere Aufenthalte seien direkte Folgen des Deutschlandtickets.

Nachfrage als Grundlage für den Ausbau

Neben einer höheren regionalen Wertschöpfung sorge das Deutschlandticket auch für ein klimafreundliches Reisen und mehr Teilhabe. „Die touristische Nachfrage liefert eine wunderbare Grundlage für den Ausbau des ÖPNV“, sagt Meyer. Viele Gäste seien „das beste Argument für neue Linien, dichtere Takte und bessere Anschlüsse“. Ein zuverlässiges Angebot sei dafür Voraussetzung: „Ohne ein zuverlässiges Angebot büßt sonst auch das Deutschlandticket an Attraktivität ein.“