Nord-Peru lockt mit Wellen, Walen und alten Kulturen
Abseits der Touristenpfade zeigt sich Nord-Peru als vielfältiges Reiseziel: Surfer finden in Chicama eine der längsten Wellen der Welt, Naturliebhaber begegnen Buckelwalen und Brillenbären. Archäologische Stätten wie Kuélap oder Sipán erzählen von präinkaischen Hochkulturen.
Die Reserva Ecológica Chaparrí in Nordperu schützt eines der artenreichsten Trockenwaldgebiete Südamerikas – hier lebt auch der seltene Brillenbär. Foto: Christopher Plunkett/Promperu
Während die meisten Reisenden Peru mit Machupicchu, Cusco und dem Titicacasee verbinden, zeigt sich im Norden des Landes ein anderes Bild: weniger besucht, landschaftlich vielfältig und reich an Geschichte. Zwischen Pazifikküste und Amazonas locken Surfstrände, Trockenwälder, archäologische Fundstätten und Naturreservate. Die offizielle Tourismusorganisation Promperu gibt einige Einblicke.
Küste mit Wellen und Walen
In der Region La Libertad gilt Chicama demnach als Geheimtipp für Surfer. Die linksbrechende Welle dort zählten zu den längsten der Welt. Auch abseits des Surfens biete der Küstenort Ruhe und Naturerlebnis.
Zwischen Juli und Oktober ließen sich in den nördlicher gelegenen Regionen Piura und Tumbes Buckelwale beobachten, die mit ihren Kälbern an der Küste vorbeiziehen. Ergänzt werde das Naturerlebnis durch regionale Küche, etwa Ceviche mit Yuca, Süßkartoffeln und Mais.
Natur- und Tierschutz in Lambayeque
Im Bosque de Pómac, dem größten Trockenwald Perus, stehen laut Promperu neben alten Johannisbrotbäumen auch präkolumbianische Pyramiden. Die Region Lambayeque lädt zu Wanderungen und Radtouren ein.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt das Schutzgebiet Chaparrí. Das von der lokalen Gemeinde verwaltete Reservat schütze unter anderem den seltenen Brillenbären, das Wappentier der Anden. Geführte Touren geben Einblick in Flora und Fauna.
Archäologische Funde vor der Inka-Zeit
Der Norden Perus war Heimat mehrerer Hochkulturen. Eine der bedeutendsten Entdeckungen ist das Grab des Mochica-Herrschers Señor de Sipán, das 1987 in der Huaca Rajada entdeckt wurde. Im Museum Tumbas Reales de Sipán in Lambayeque sind goldene Masken und Keramiken ausgestellt.
Zu den weiteren Stätten zählt das Zeremonialzentrum Túcume mit 26 Lehmziegelpyramiden sowie die Festung Kuélap in der Region Amazonas. Sie wurde von den Chachapoya errichtet und liegt oberhalb der Nebelwälder.
Laut Promperú erleben Reisende im Norden Perus das Land abseits touristischer Routen. Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung, unberührte Landschaften und wenig bekannte Kulturstätten prägen die Region.