Karawanen und Seefahrer

Oman inszeniert kulturelle Spurensuche für Entdecker

Omans Tourismus setzt auf archäologische Stätten, alte Oasenorte und lebendige Handwerkstraditionen. Vom Jabal Akhdar bis zum Hafen von Sur präsentiert sich das Sultanat als Reiseziel für kulturhistorisch Interessierte.

Oman inszeniert kulturelle Spurensuche für Entdecker
Die omanische Stadt Sur am Arabischen Meer war 2024 Arabische Tourismus-Hauptstadt. Foto: Ministry of Heritage & Tourism Sultanate of Oman
Das Tourismusministerium von Oman positioniert das Sultanat in Vorderasien als Reiseziel für kulturinteressierte Gäste, die das Land entlang historischer Handelsrouten erkunden möchten. Händler mit Karawanen und Schiffen haben über Jahrhunderte die Identität des Landes geprägt. Das Geschäft mit Weihrauch, Gewürzen und Textilien hat den Oman mit Afrika, Indien und dem Mittelmeerraum verbunden.

Ein zentrales Ziel ist die Region Dhofar im Süden, Ursprung der Weihrauchstraße. In der heutigen Regionalhauptstadt Salalah informiert das „Land of Frankincense Museum“ über den damaligen Handel. Die Ausstellung ist Teil der gleichnamigen Unesco-Welterbestätte und zeigt archäologische Funde.

In der Umgebung liegen weitere historische Stätten: die Ruinen der früheren Hafenstadt Al-Baleed, das ehemalige Handelszentrum Khor Rori (Sumhuram) und die Ausgrabungsstätte Shisr (Ubar), auch „Atlantis der Wüste“ genannt. Diese Orte zeugen von Omans Rolle im Karawanenhandel.

Auch die maritime Geschichte ist Thema. Bereits im 8. Jahrhundert segelten omanische Händler mit Holzschiffen, sogenannten Dhaus, entlang der Küsten Ostafrikas und Südasiens. Die Stadt Sur gilt bis heute als Zentrum des traditionellen Schiffbaus. In offenen Werften entstehen weiterhin Dhaus in Handarbeit.

Einblicke in Omans Seefahrervergangenheit bietet zudem der Stadtteil Mutrah in Maskat. Hier finden sich der historische Hafen, das Mutrah Fort und einer der ältesten Souks der Region. Laut Tourismusministerium lassen sich dort bis heute typische Düfte wie Weihrauch und Gewürze wahrnehmen.

Reisende, die historische Spuren abseits großer Städte suchen, finden rund um Nizwa, der einstigen Hauptstadt, weitere Zeugnisse. In kleinen Oasenorten und alten Festungen lassen sich Abschnitte der Karawanenwege nachvollziehen. Auch der Jabal Akhdar, ein Gebirgsmassiv mit Terrassenfeldern, gehörte zu den Rastplätzen historischer Karawanen.

Neben dem kulturellen Erbe verweist das Tourismusministerium auf weitere Reiseanlässe wie Bergtouren, Wüstenwanderungen und Strände entlang der über 3.000 Kilometer langen Küste.