Von glasklaren Sinkholes bis zu Wohnhöhlen im Outback: In Südaustralien entdecken Besucher eine stille Welt unter der Oberfläche – geformt von Natur und Geschichte.
Von links: Die Gärten im Umpherston Sinkhole, die Tropfsteine in den Tantanoola Caves oder das Tauchparadies im Kilsby Sinkhole sind drei Beispiele für die Highlights in Südaustraliens Unterwelt. Fotos: South Australian Tourism Commission
In Südaustralien liegen viele der ungewöhnlichsten Natur- und Kulturorte unter der Erde. Ob in den Tauchseen an der Limestone Coast, in den Wohnhöhlen von Coober Pedy oder in den Tropfsteinlandschaften bei Mount Gambier – unterirdische Räume bieten Schutz vor Hitze und Einblicke in Geologie und Geschichte. Hier sind die Tipps der South Australian Tourism Commission (SATC).
Limestone Coast: Quellseen und Kalksteintrichter Die Küstenregion im Südosten Australiens ist bekannt für ihre Karstlandschaft. Besonders beliebt bei Tauchern ist das rund 65 Meter tiefe Kilsby Sinkhole – ein nahezu kreisrunder Kalksteinschacht mit über 40 Metern Sichtweite. Dort wird auch ein lokal produzierter Gin hergestellt. Nur wenige Kilometer entfernt liegt der Little Blue Lake, ein ehemaliger Vulkanschlot mit türkisfarbenem Wasser. Noch klarer sind die Ewens Ponds – eine Reihe von Quellbecken mit Sichtweiten bis zu 80 Metern.
UNESCO-Weltnaturerbe: die Naracoorte Caves Rund 330 Kilometer südöstlich von Adelaide dokumentieren die Naracoorte Caves über 500.000 Jahre fossile Geschichte. In den Höhlen stürzten einst Tiere in natürliche Fallgruben – darunter drei Meter große Kängurus, Riesenwombats und der Beutellöwe Thylacoleo. Heute ist das System Südaustraliens einzige Weltnaturerbestätte. Ein Besucherzentrum bietet Ausstellungen und geführte Touren. In der Fossil Cave finden weiterhin wissenschaftliche Grabungen statt.
Garten unter der Oberfläche: Umpherston Sinkhole Im Stadtgebiet von Mount Gambier entstand durch den Einsturz einer Kalksteinhöhle ein natürliches Sinkhole. Ende des 19. Jahrhunderts legte der Siedler James Umpherston dort einen Garten mit Farnen, Feigenbäumen und Ranken an. Besucher erreichen den Grund über Treppen und können am Abend mit etwas Glück nachtaktive Possums beobachten.
Tropfsteine im Dolomit: Tantanoola Caves Die Tantanoola Caves liegen 30 Kilometer nordwestlich von Mount Gambier und gehören zu den wenigen rollstuhlgerechten Tropfsteinhöhlen Australiens. Die Kammer ist von farbigen Stalaktiten und Stalagmiten durchzogen. Entdeckt wurde sie 1930 von einem Jugendlichen auf der Suche nach seinem Hund. Heute finden Führungen durch den Tantanoola Caves Conservation Park statt.
Höhlen am Strand: Port Willunga An der Fleurieu-Halbinsel, rund eine Autostunde südlich von Adelaide, befinden sich die Port Willunga Caves. Fischer gruben sie im 19. Jahrhundert in den Sandstein, um Netze und Boote zu lagern. Heute sind die Höhlen bei Ebbe zugänglich. In der Nähe erinnern Pfahlreste und das Schiffswrack „Star of Greece“ an die maritime Geschichte des Orts.
Leben unter der Erde: Coober Pedy Im Outback Südaustraliens liegt Coober Pedy, bekannt für seine Opalfunde. Wegen extremer Sommerhitze mit Temperaturen über 45 Grad Celsius verlegten viele Bewohner ihr Leben in unterirdische Wohnhöhlen. Dort gibt es auch Hotels, Kirchen und Museen – darunter das Umoona Opal Mine & Museum mit Einblicken in Geologie, Bergbau und die Geschichte des Orts.