Regenerativer Tourismus an Saudi-Arabiens Westküste

Die an der Westküste Saudi-Arabiens gelegene Destination The Red Sea ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und regenerativen Tourismus.

Regenerativer Tourismus an Saudi-Arabiens Westküste
Foto: Red Sea Global
The Red Sea ist das erste Projekt im Nahen Osten, das die LEED-Platin-Zertifizierung nach dem weltweit anerkannten Standard für umweltfreundliches Bauen erhalten hat.

Der riesige Archipel besteht aus über 90 unberührten Inseln, von denen nur 22 für Besucher erschlossen werden und neun unter Naturschutz stehen. 75 Prozent der Inseln bleiben unberührt. Die Inseln sind umgeben von Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangroven. Das Landesinnere der Region ist geprägt von einer ausgedehnten und abwechslungsreichen Wüstenlandschaft mit kaskadenförmigen Sanddünen, tiefroten Felsenbergen und erloschenen Vulkanen.
 
Initiativen zum Schutz der Umwelt
Dank der engagierten Bemühungen um den Schutz empfindlicher Ökosysteme ist The Red Sea auf einem guten Weg, bis 2040 einen Nettonutzen für den Naturschutz in Höhe von 30 Prozent zu erzielen. Dies soll durch die Verbesserung biologisch vielfältiger Lebensräume wie Mangroven, Seegras, Korallen und Landvegetation erreicht werden.

In The Red Sea wurden bereits eine Million einheimischer Mangrovensetzlinge gepflanzt, die acht Monate lang aufgezogen werden, bevor sie in die ausgewiesenen Gebiete verpflanzt werden. Diese Initiative trägt zur Kohlenstoffbindung und zur Förderung der Artenvielfalt bei und unterstreicht das Engagement des Reiseziels für Nachhaltigkeit. Darüber hinaus werden Drohnen eingesetzt, um alle Mangrovenwälder innerhalb der Destination genau zu kartieren. So können der Erfolg der Aufforstungsprojekten überwacht und potenzielle Auswirkungen überprüft werden.
 
The Red Sea liegt am viertgrößten Korallenriffsystem der Welt und hat sich zum Ziel gesetzt, seine Gäste über die Bedeutung des maritimen Lebens aufzuklären und zu einem umweltbewussten Umgang mit den Unterwasserwundern der Region durch Aktivitäten wie Schnorcheln und Tauchen anzuregen. The Red Sea beherbergt über 30 seltene und gefährdete Arten, darunter Buckelkopf-Lippfische, Delfine, Rochen, Tiger- und Walhaie, Karettschildkröten sowie 25.000 Vogelnester.
 
Der Klimawandel hat bereits zur Zerstörung von bis zu 50 Prozent der weltweiten Korallenriffe geführt, mit einem Verlust von 14 Prozent allein in den letzten zehn Jahren. Daher wird bei allen Aspekten der Entwicklung ein wissenschaftlicher Ansatz verfolgt, bei dem führende Naturwissenschaftler mit einbezogen werden, um die Mangroven, Inseln und Korallenriffe zu schützen.
 
Mit Hilfe von KI-Robotern überwachen Wissenschaftler über 300 Korallenstandorte und können sie mit einer gegenüber früheren Methoden um 92 Prozent gesteigerten Geschwindigkeit und Effizienz analysieren. Das Programm CoralNet erstellt ein maßstabsgetreues 3D-Modell aus Tausenden von sich überschneidenden Fotos, um den Bewuchs und das Wachstum der Riffe zu verfolgen.

Diese 3D-Modelle werden in zwei verschiedene Softwareprogramme eingespeist, um umfangreiches Datenmaterial zu analysieren und zu extrahieren - ein Prozess, der weitaus genauer und schneller ist als manuelle Methoden, die bis zu 10 Jahre brauchen würden, um Ergebnisse zu liefern. Der Einsatz dieser Technologie hat auch zur Entdeckung neuer Korallen geführt, die in der Lage sind, bei höheren Meerestemperaturen zu überleben. Sie ebnen den Weg für den Schutz und die Wiederherstellung von Korallen in anderen korallenreichen Regionen der Welt.