Zu hohe Standortkosten

Eurowings streicht mehr als tausend Hamburg-Flüge

Nach Ryanair reagiert auch Eurowings auf hohe Flughafengebühren in Hamburg und reduziert das Angebot für 2025.

Eurowings streicht mehr als tausend Hamburg-Flüge
Foto: Eurowings
Nach Ryanair reagiert auch Eurowings auf hohe Flughafengebühren in Hamburg und reduziert das Angebot für 2025. Eurowings ist Marktführer in der Hansestadt und hat dort derzeit 16 Flugzeuge stationiert. In einem ersten Schritt wird die Airline mehr als tausend Flüge von und nach Hamburg aus dem Programm nehmen und an andere Standorte verlagern. Von der Kapazitätsreduzierung betroffen ist unter anderem die von Geschäftsreisenden nachgefragte Verbindung nach Köln/Bonn. Sie wird im kommenden Sommerflugplan 2025 aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr angeboten. Außerdem wird die Lufthansa-Tochter ab Hamburg voraussichtlich sechs weitere Ziele in Europa und Nordafrika aus dem Programm nehmen.

„Das reduzierte Angebot wird die direkte Anbindung Hamburgs deutlich schwächen und Fliegen aus der Hansestadt spürbar verteuern", sagt CEO Jens Bischof. „Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl.“ Zudem sieht sich Eurowings gezwungen, angesichts steigender Infrastruktur- und Standortkosten für Airlines in Deutschland weitere Streckeneinstellungen auch an anderen deutschen Airports zu prüfen, zu Gunsten eines Flugangebots in anderen EU-Ländern. Durch die Summe aller deutschen und europäischen Kostenbelastungen werde Fliegen in und ab Deutschland immer teurer und auf vielen Strecken unrentabel.

Argumentative Schützenhilfe bekommen Eurowings und Ryanair vom Board of Airline Representatives in Germany (BARIG). "In Hamburg, wie leider auch an weiteren deutschen Flughäfen, sind die Kosten für die Fluggesellschaften schon heute extrem hoch", sagt Michael Hoppe, Chairman und Executive Director des Verbandes. "Die Pläne des Airport Hamburg, weiter an der Gebührenspirale zu drehen und zum April 2025 die Flughafenentgelte nochmals deutlich zu erhöhen, sind eine massive zusätzliche Belastung." Im europäischen Ausland habe man längst erkannt, das der Luftverkehr ein bedeutender Wirtschaftsmotor sei, den man fördere und nicht, wie in Deutschland, ausbremse.