Tourismusgipfel

BTW-Präsident plädiert für mehr Nachhaltigkeit

Beim Tourismusgipfel hat BTW-Präsident Sören Hartmann die Branche aufgefordert, nachhaltiger, digitaler und an mancher Stelle auch transparenter zu werden.

BTW-Präsident plädiert für mehr Nachhaltigkeit
Foto: BTW / Svea Pietschmann
Beim Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), der heute mit rund 350 Teilnehmern in Berlin stattfindet, hat Präsident Sören Hartmann die Branche aufgefordert, nachhaltiger, digitaler und an mancher Stelle auch transparenter zu werden. Mit Blick auf den nachhaltigen Wandel forderte er, diesen engagiert, zielgerichtet und selbstbestimmt anzugehen: „Es ist Zeit zu handeln. In unserem eigenen Interesse, im Interesse unserer Gäste und im Interesse der touristischen Destinationen. Wir müssen das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Wo immer es aus eigener Kraft möglich ist, nachhaltige Veränderungen angehen. Und wir müssen diese Aufgabe wirklich ernst nehmen. Feigenblätter sind zu wenig.“

Anderseits hatte Hartmann auch deutliche Forderungen an die Politik. „Die Politik muss Innovationen und Forschung vorantreiben und fördern. Das gilt besonders für neue Antriebsformen und Treibstoffe. Tourismus basiert auf Mobilität. Wenn es gelingt, die verschiedenen Formen der Mobilität nachhaltig zu betreiben, ist für unsere Branche viel gewonnen.“



In diesem Zusammenhang kommentierte der BTW-Präsident auch die jüngsten EU-Entscheidungen zum Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe. Hartmann befürchtet erhebliche Wettbewerbsverzerrungen zwischen EU- und Nicht-EU-Fluggesellschaften. „Emissionen werden kaum verhindert, sondern einfach verlagert. Wenn Langstrecken künftig nur noch über Istanbul oder Dubai führen, statt über Frankfurt und Paris, hilft das nicht dem Klimaschutz. Es schadet lediglich der Wirtschaftszone EU und unseren Betrieben. Hier muss nachjustiert werden!“

In Sachen Personalmangel betonte Hartmann die Eigenverantwortung der Branche, sich als interessanter Arbeitgeber aufzustellen. „Wir müssen das Arbeiten in unserer Branche attraktiver machen. Durch passgenauere Angebote für die verschiedensten Lebensabschnitte.“ Gleichzeitig begrüßte er die Pläne der Bundesregierung zur Arbeitskräfteeinwanderung. Er mahnte jedoch auch an, dass nicht nur die rechtlichen, sondern auch die organisatorischen Grundlagen geschaffen werden müssen. Insbesondere die Visavergabe sei derzeit eine große Baustelle mit teils immensen Wartezeiten sowohl für Arbeits- als auch für touristische Visa. „Was wir angesichts von Personalmangel in den Betrieben einerseits und der großen Reiselust andererseits brauchen, ist eigentlich ein Visatransrapid. Derzeit haben wir bestenfalls den Bummelzug.“