Trotz Streikabsage

Jeder dritte Fernverkehrszug fällt morgen aus

Obwohl die Gewerkschaft EVG den für Montag und Dienstag angekündigten Bahnstreik abgesagt hat, wird es im Fernverkehr viele Zugausfälle geben.

Jeder dritte Fernverkehrszug fällt morgen aus
Foto: DB
Eigentlich hätte heute Abend um 22 Uhr der von der Bahngewerkschaft EVG angekündigte zweitägige Bahnstreik beginnen sollen. Doch daraus wird zum Glück nichts. Die Gewerkschaft und die DB haben sich vor dem Arbeitsgericht Frankfurt auf einen Vergleich geeinigt, in den auch das strittige Thema Mindestlohn einbezogen wurde. Damit ist der Streik vorerst vom Tisch.

Trotzdem müssen sich Reisende in den nächsten Tagen auf Einschränkungen einstellen. Die Bahn hatte nach der Ankündigung des Streiks den Fernverkehr für zwei Tage komplett abgesagt. Jetzt stehe man vor der großen Herausforderung, rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen, teilt die Bahn mit. Zudem müssten die Fahrplandaten in die Auskunftssysteme eingepflegt werden.

Im Fernverkehr sollen zum Wochenstart rund zwei Drittel der geplanten Züge verkehren. Erst ab Dienstag werden alle ICE- und IC-Züge wieder wie geplant unterwegs sein. Für Fahrten zwischen Sonntag und Dienstag hebt die Bahn die Zugbindung auf. Alternativ können Fernverkehrstickets, die bis 11. Mai gebucht wurden, für die Reisetage 14. bis 16. Mai kostenfrei erstattet werden. Auch im Regionalverkehr der DB wird es regional Einschränkungen und Zugausfälle geben.

Endgültig ausgestanden ist das Streikthema noch nicht. Der Tarifkonflikt ist durch den Vergleich noch nicht beendet. Nach wie vor fordert die EVG für ihre Mitglieder 650 Euro mehr Lohn im Monat und zeigt sich kämpferisch: „In dem Vergleich haben wir lediglich erklärt, nur bei der DB AG am Sonntag, Montag und Dienstag nicht zu streiken. Ab Mittwoch ist wieder alles offen und auch möglich.“