Die Bahngewerkschaft EVG legt mit einem zweitägigen Streik den Bahnverkehr deutschlandweit zwei Tage lang weitgehend lahm. Der Ausstand beginnt am Sonntagabend um 22 Uhr und dauert bis Dienstag um 24 Uhr. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn wird deshalb für 50 Stunden komplett eingestellt. Auch bei DB Regio wird während des Streiks größtenteils kein Zug fahren. Für betroffene Passagiere gibt es eine Kulanzregelung. Sie können ihr bis einschließlich 11. Mai gebuchtes Fernverkehrs-Ticket bis einschließlich Sonntagabend flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Weil der Streik direkt vor dem reisestarken verlängerten Wochenende vor Christi Himmelfahrt endet, ist eine flexible Nutzung der Tickets nach dem Streik nicht möglich. Wer seine Fahrkarte deshalb kostenlos stornieren will, kann dies im Rahmen der Fahrgastrechte tun.
„Die Erfahrung lehrt uns, dass es insbesondere in den Angeboten der Deutschen Bahn häufig ein Hintertürchen gibt, mit dem vermeintliche Erfolge wieder in Frage gestellt werden. Das erleben wir gerade wieder beim Thema Mindestlohn. Da wird der Öffentlichkeit suggeriert, man habe doch die Forderungen der EVG erfüllt und verstehe gar nicht, warum jetzt nicht endlich verhandelt wird", begründet Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der EVG, den Streik. Richtig sei, dass die zwölf Euro Mindestlohn nun in der Tabelle stehen sollen, dies werde aber verbunden mit erneuten Einschränkungen. Die DB sieht das naturgemäß ganz anders und wirft der Gewerkschaft vor, sie wolle ein "Tarifdiktat" durchsetzen.