Nach Corona

Jamaika will Tourismus-Personal zurückgewinnen

Jamaika hat ein Personalproblem. Viele Tourismus-Mitarbeiter sind während der Corona-Pandemie in andere Branchen abgewandert.

Jamaika will Tourismus-Personal zurückgewinnen
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Jamaikas Tourismusminister Edmund Bartlett blickt eigentlich optimistisch in die Zukunft. Schließlich zieht die Nachfrage nach der Corona-Pandemie wieder an. „Es gibt nach drei Jahren mittlerweile einen großen Nachfragestau. Viele Menschen wollen wieder verreisen. Darüber hinaus haben für uns wichtige Märkte wie insbesondere die Volksrepublik China gerade erst damit begonnen, ihre Reisebeschränkungen zu beenden. Deshalb erwarte ich, dass das Buchungsgeschäft in den kommenden Monaten weiter zunehmen wird." Der Minister verweist aber auch auf die Risiken der gegenwärtigen Situation. Der Krieg in der Ukraine stelle für Jamaika ein doppeltes Problem dar. Zum einen führe der Krieg dazu, dass viele Gäste aus Osteuropa keinen Urlaub mehr buchen könnten, zum anderen sorge die Unterbrechung der internationalen Lieferketten für Versorgungsengpässe, von denen auch der Tourismus nicht verschont bleibe.

Außerdem hat die Karibik-Insel ein Personalproblem. „Auf Jamaika haben in Folge von Covid rund 20 Prozent der Beschäftigten die Tourismusbrache verlassen. Diese Menschen müssen wir wieder zurückgewinnen", so Bartlett. Durch neue Aus- und Weiterbildungsprogramme, etwa im Rahmen von Aktivitäten des Jamaica Centre of Tourism Innovation (JCTI), sollen zudem die Qualifizierungsstandards erheblich verbessert werden. Darüber hinaus sei es notwendig die finanziellen Anreize für die Arbeit im Tourismus zu erhöhen. Bartlett verweist insbesondere auf die Notwendigkeit der Einrichtung attraktiver Rentenversicherungen, um die soziale Sicherheit insbesondere für ältere Mitarbeiter zu stärken. Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet Jamaika mit der International Labour Organization (ILO) der Vereinten Nationen sowie im Rahmen einer internationalen Kooperation mit 32 weiteren Ländern zusammen.